Worauf es bei der Planung, der Renovierung ankommt
Ob Haus oder Wohnung, alle paar Jahre kommt der Zeitpunkt, an dem eine Renovierung notwendig ist. Vielleicht verändert es sich gerade etwas in der Familie und Zuwachs steht an, vielleicht soll auch endlich der lange geplante Dachausbau angegangen werden. Manchmal wollen auch nur die Wände neu gestrichen und die Einrichtung ausgetauscht werden. Warum auch immer renoviert wird, es ist immer gut, zu wissen, auf was zu achten ist. Gibt es typische Arbeiten und wie werden die Maßnahmen finanziert? Dieser Artikel gibt einige Tipps.
Die typischen Arbeiten im Bereich der Renovierung und Modernisierung
Gewiss gibt es einige Arbeiten, die sich sogar regelmäßig wiederholen. Es sind die Renovierungen oder Modernisierungen, die schlichtweg aufgrund des täglichen Lebens anfallen:
- Böden – selbst der beste Bodenbelag muss irgendwann wenigstens aufbereitet werden. Nachdem in den meisten Häusern oder Wohnungen kein hochwertiges Parkett oder Dielenboden liegt und somit abgeschliffen und neu versiegelt werden kann, müssen Beläge getauscht und neu verlegt werden.
- Wände – Küchendämpfe, Nikotin oder auch einfach die simplen Fingerabdrücke und Flecken, die irgendwann auf allen Wänden zu sehen sind, erfordern nach einigen Jahren eine Renovierung. Ob nun frisch tapeziert und im Anschluss gestrichen wird oder ob die Wände neu gespachtelt und dann gestrichen werden, ist unerheblich. Doch die Wände müssen regelmäßig erneuert werden.
- Inneneinrichtung – irgendwann ist auch die liebste Couch durchgesessen oder die Schränke sind nur noch mit Vorsicht zu genießen. Im Schnitt richten sich die meisten Menschen ungefähr alle fünf bis zehn Jahre neu ein.
- Dachbodenausbau – ist das Dach schon hervorragend gedämmt, ist der Dachbodenausbau gar nicht mehr so schwierig und kann durchaus in Eigenleistung durchgeführt werden. Mit OSB-Platten oder Trockenbauwänden inklusive des passenden Ständerwerks ist die Arbeit recht einfach und hilft, das Eigenheim um etliche Quadratmeter zu vergrößern.
- Badeinrichtung – irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem sich die Dusche nicht mehr vernünftig reinigen lässt oder die Armaturen bessere Zeiten gesehen haben. Die neue Duschkabine ist gar nicht so schwer einzubauen, auch Armaturen lassen sich befestigen, sofern die Anschlüsse alle noch intakt sind.
Schwieriger und aufwendiger ist natürlich die Modernisierung der Heizungsanlage. Dennoch steht sie jedem Hausbesitzer mit der Zeit bevor. Diese Arbeit sollte jedoch nicht in Eigenleistung durchgeführt werden, was allerdings nicht bedeutet, dass Eigentümer nicht selbst Hand anlegen können. Gerade das Verlegen von Fußbodenheizungen ist einfach, sofern die Anschlussstellen bereits im Raum vorhanden sind.
Finanzierung beachten
Natürlich ist es nicht unglaublich teuer, Räume zu tapezieren oder auch neu zu streichen. Für diese Renovierungsarbeiten empfiehlt sich keine Finanzierung, hier ist das Sparen schlichtweg sinnvoller. Kommen aber mehrere Maßnahmen zusammen, sind schnell einige tausend Euro fällig. Nun lohnt sich eine Finanzierung:
- Kredit – online sollte nach einem geeigneten Kredit geschaut werden. Es gibt viele Modelle: Beginnend von kleineren Kurzkrediten, die nach drei Monaten zurückgezahlt werden müssen, aber hervorragend die Zeit bis zum Weihnachtsgeld abdecken. Aber auch ein 15.000 Euro Kredit kann sehr günstig sein, wenn richtig verglichen wird. Wichtig ist jedoch, nicht allein auf den Preis zu achten, sondern zu schauen, wie es sich rund um die Rückzahlung verhält. Sind Sondertilgungen oder vorzeitige Ablösungsoptionen kostenlos oder kostengünstig möglich? Und lässt sich die Rate stemmen?
- Förderung – sobald im Haus Maßnahmen bezüglich der Heizungsanlage oder Dämmung geplant werden, sollte über einen Kfw-Förderkredit nachgedacht werden. Der Staat bezuschusst energetische Renovierungen und Modernisierungen, sodass auf dieses Geld nicht verzichtet werden sollte.
Werden neue Möbel gekauft, sollte möglichst nicht auf die Finanzierungsangebote der Geschäfte zurückgegriffen werden. Einmal sind selbst 0-Prozent-Finanzierungen oft in den Kaufpreis mit eingerechnet, zudem bieten diese Finanzierungen keinerlei Spielraum für Sondertilgungen oder vorzeitige Rückzahlungen. Da die Möbelstücke auch erst mit der vollständigen Bezahlung in das eigentliche Eigentum des Käufers übergehen, sitzt man praktisch für einige Monate oder Jahre auf einer geliehenen Couch.
Maßnahmenplan erstellen
Sicherlich könnten Eigenheimbesitzer oder Mieter sogleich loslegen und einfach mal beginnen. Es empfiehlt sich aber, vorab einen genauen Plan zu erstellen:
- Was ist dringend zu tun? – das sind die Arbeiten, die nicht mehr aufgeschoben werden können. Fehlen in der Küche bereits Fliesen, muss der Boden erneuert werden. Auch nach Wasserschäden oder bei massiven Flecken an den Wänden ist ein sofortiger Beginn notwendig.
- Was sollte gemacht werden? – das sind die Arbeiten, die wirklich wünschenswert sind. Funktioniert die alte Heizungsanlage noch, ist aber sehr teuer im Unterhalt, so gehört die neue Anlage mit in diesen Punkt.
- Was kann gemacht werden? – hierunter fallen alle Arbeiten, die nicht notwendig sind, aber doch eine Verbesserung darstellen könnten.
Mithilfe des Plans kann nun geprüft werden, welche Kosten auf einen zukommen. Gerade bei Finanzierungen ist diese Kostenübersicht unglaublich wichtig, wobei nun gezielt Kostenvoranschläge eingeholt werden sollten. Zudem wird der Plan dazu genutzt, zu prüfen, welche Arbeiten eigenständig erledigt werden und für welche Maßnahmen eine Fachfirma notwendig ist. Ist der Plan einmal erstellt, kann es auch schon losgehen:
- Gelder anfordern – wird finanziert, wird der Kredit angefordert, alternativ wird die Förderung beantragt.
- Vorarbeiten – Bereiche, in denen eine Fachfirma tätig wird, können kostengünstiger bearbeitet werden, wenn Vorarbeit geleistet wird. Das heißt beispielsweise beim Bad, dass die alten Fliesen selbst runtergeschlagen werden, die Duschkabine ausgebaut und Armaturen abgebaut werden.
- Eigenleistung – alles, was selbst übernommen wird, kann nun begonnen werden. Hier empfiehlt es sich jedoch, Raum für Raum vorzugehen. Es bringt nichts, im ganzen Haus die Tapeten herunterzureißen, wenn nur das Wochenende zur Verfügung steht. Hier gilt: Raum für Raum vorgehen und immer erst eine Baustelle fertigstellen.
- Möbel bestellen – oftmals wird eine neue Küche bestellt. Dies muss unbedingt rechtzeitig erfolgen, denn die Lieferzeit dauert nicht selten sechs Wochen. Lange, bevor die alte Küche entsorgt wird, muss die neue bestellt sein.
Fazit – mit Bedacht vorgehen
Wer renovieren oder modernisieren möchte, der verfällt nicht selten dem Verlangen, einfach alles »Alte« rauszuschmeißen. Dennoch sollten auch Renovierungswütige mit Bedacht vorgehen und sich einen genauen Plan erstellen. Ohne ihn sind etwaige Finanzierungen unmöglich, außerdem passiert es häufig, dass das eigene Heim zu einer ewigen Baustelle wird, weil schlichtweg der Überblick verloren wurde.