Fast 80 Baustellen im Ruhrgebiet und Westfalen in den nächsten zwei Jahren
Auf fast 80 größere Baustellen im westfälischen Autobahnnetz sowie im Ruhrgebiet müssen sich die Autofahrer in den nächsten zwei Jahren einstellen. Das kündigte heute (18.5.) der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen auf seiner turnusgemäßen Baustellenkonferenz vor Vertretern der Verwaltungen, der Wirtschaft und anderer Verkehrsträger in Bochum an. Rund 20 Baustellen finden dabei immer gleichzeitig im Straßennetz statt. „Die Kunst wird es sein, die Baustellen so abzuwickeln, dass die Verkehrsteilnehmer immer genügend verkehrliche Alternativen haben“, betonte Elfriede Sauerwein-Braksiek, die Direktorin von Straßen.NRW.
„Das Planen und Koordinieren der Baustellen in unserem engen Autobahnnetz wird immer komplexer“, führte Sauerwein-Braksiek weiter aus. „Deswegen intensivieren wir den Dialog mit den Betroffenen und versuchen, so früh wie möglich über unsere Vorhaben zu informieren.“ Durch die frühe Beteiligung wolle man sich transparent zeigen und größere Akzeptanz für die Baustellen erzielen. „Wir befinden uns in einem Jahrzehnt der Baustellen, in den kommenden Jahren werden wir so viel Geld wie noch nie auf unseren Straßen verbauen“, erläuterte die Straßen.NRW-Chefin.
Verkehrszentrale
Für einen optimalen Verkehrsfluss trotz vieler Baustellen sorgt dabei die Straßen.NRW-Verkehrszentrale in Leverkusen. „Wir können aktuell feststellen, wo sich der Verkehr staut, und wir wissen aufgrund der regelmäßig erhobenen Verkehrszahlen, wo es wann eng wird“, erläutert Dr. Jan Lohoff der Vorzüge seiner Institution: „Wir können dann kurzfristig reagieren, in dem wir mit Hilfe unserer elektronischen Anzeigen an den Autobahnen auf Staus hinweisen und versuchen, die Autofahrer um die Hindernisse herumzuleiten, zum Beispiel über parallel verlaufende Strecken.“ Dieses Wissen der Verkehrsexperten fließt aber auch schon weit im Vorfeld in die Planung der Baustellen ein.
Wesentliche Baustellen
Größte Herausforderung für die Baustellenmanager bei Straßen.NRW ist dabei das engmaschige Netz der Autobahnen im Ballungszentrum Ruhrgebiet.
Noch im Juni dieses Jahres soll es erstmals auch für den Autofahrer spürbar weiter gehen mit dem Ausbau der A43 zwischen Recklinghausen und Bochum auf sechs Fahrspuren. Zwischen Recklinghausen und dem Rhein-Herne-Kanal wird dabei in den Verkehr eingegriffen, der Auftakt für viele Baustellen auf der A43 in den nächsten zehn Jahren mit dem Ziel, die Kapazität der Autobahn deutlich zu erhöhen und die vielen Autobahnkreuze der Strecke leistungsfähiger zu machen.
Zwischen Essen-Kettwig und Essen-Rüttenscheid will Straßen.NRW noch im laufenden Jahr mit der Sanierung der A52 beginnen. Geplant ist das Ende der Arbeiten für das vierte Quartal 2017. Die Folgestrecke in Richtung Essen-Ost wird danach in Angriff genommen, diese Arbeiten werden bis 2019 dauern.
Die Raffelbergbrücke im Verlauf der A40 zwischen dem Kreuz Kaiserberg und Mülheim soll noch in diesem Jahr instand gesetzt werden. Die Arbeiten werden bis nächstes Jahr dauern.
Und auch die A42 soll saniert werden, aktuell zwischen Essen-Nord und Essen-Altenessen. Die Arbeiten sollen in Kürze beginnen und bis Ende 2017 laufen.
In diesem Jahr geht es auch verstärkt los mit dem Ausbau der A45 und der Erneuerung der Brücken zwischen Dortmund und der hessischen Landesgrenze. Während an der neuen Lennetalbrücke bei Hagen schon seit einigen Jahren gebaut wird, geht es in diesem Jahr los mit den neuen Brücken Kattenohl (bis 2018) und Brunsbecke (bis 2019) bei Hagen-Süd sowie den Brücken Rälsbach und Rinsdorf südlich von Siegen (jeweils bis 2019).
Das nördliche Münsterland im Verlauf der A1 ist bis Ende 2018 noch vom laufenden Neubau der drei Talbrücken zwischen Lengerich und Lotte betroffen. Die „Dütebrücke“ der A1 bei Osnabrück soll ebenfalls noch dieses Jahr begonnen werden und bis 2019 neu entstanden sein.
Die größte Baustelle in Ostwestfalen entsteht auf der A33 zwischen Borchen und Paderborn-Schloss Neuhaus. Hier wird die Autobahn auf einer Länge von elf Kilometern in beiden Richtungen saniert. Die Arbeiten beginnen 2017 und dauern bis 2019.
Interessierte und Betroffene können die Baustellenplanung von Straßen.NRW für die nächsten zwei Jahre im Internet verfolgen:www.strassen.nrw.de Projekte Baustellenplanung. Mindestens zwei Mal im Jahr werden die Karten und Listen auf den aktuellen Stand gebracht, können aber dennoch, je weiter sie in die Zukunft blicken, nur einen groben Anhalt bieten für die tatsächlichen Bauzeiten.