BUND Demo in Duisburg: GNS Erweiterung – wir geben keine Ruhe mehr
Duisburg – Unter dem Motto: Wir geben keine Ruhe mehr! Konsequenter Atomausstieg auch in Duisburg. GNS in Duisburg stilllegen und nicht erweitern, lädt das Anti-Atom Bündnis Niederrhein zur Demonstration nach Duisburg Wanheim ein.
Wann: Samstag, den 30. Juni 2012, 11:55 – fünf vor 12
Wo: Duisburg Wanheim
Unterhalb von Tiger & Turtle
Ehinger Straße, gegenüber Richard Seiffert Straße
(Standort und Anreise Infos siehe Anhang)
Hintergrund ist die am 13.06. von der Bezirksregierung Düsseldorf erteilte „erweiterte atomrechtliche Betriebsgenehmigung“ der Gesellschaft für Nuklearservice in Duisburg Wanheim.. Als Reaktion ruft das Anti-Atom Bündnis Niederrhein, zu einer Demonstration um „fünf vor zwölf“ auf.
Im Koalitionsvertrag der rot grünen Landesregierung von 2010 hieß es noch:
„Die Landesregierung wird prüfen, inwieweit Genehmigungen für die Urananreicherungsanlage Gronau und für die Konditionierungsanlage GNS in Duisburg als Teil der atomaren Brennstoffkette zurückgenommen oder eingeschränkt werden können. … Eine mögliche Erweiterung beider Anlagen wird abgelehnt.“
Im neuen Koalitionsvertrag vom 12.Juni 2012 heißt es, man wolle
„Initiativen unterstützen um die Konditionierungsanlage GNS in Duisburg außerhalb dicht besiedelter Gebiete zu verlegen.“
„Noch nicht beschlossen, schon gebrochen“ teilte Kerstin Ciesla, Vorsitzende BUND Duisburg mit, „denn nur einen Tag später, am 13.Juni 2012, erteilte die Bezirksregierung Düsseldorf die Genehmigung für die Erweiterung der Anlage in Duisburg – ist die Halbwertszeit von Koalitionsaussagen lediglich 1 Tag ?“ fragt Ciesla weiter.
Was bedeutet die Erweiterung der GNS ? Dies fragen sich die Organisationen des Anti-Atom Bündnisses Niederrhein ebenfalls. Weder der Antrag noch die Genehmigung ist bisher öffentlich zugänglich. Offizielle Anfragen an die Bezirksregierung wurden gestellt und Prüfungen der rechtlichen Grundlagen zur Erweiterungsgenehmigung ohne vorherige Offenlage und Bürgerbeteiligung werden von den BUND ExpertInnen vorgenommen.
“Aus Sicht des Anti-Atom Bündnisses Niederrhein bleibt zu befürchten, dass sich gerade aufgrund des Automausstiegs die Kapazitäten der zur Konditionierung anstehenden Materialien erhöhen wird. Wenn sich auch an der Genehmigungslage seit 2007 bezüglich der zu lagernden Mengen (3300 Tonnen schwach und mittel radiaktive Materialien) nichts verändert hat, so ist jedoch zu befürchten, dass die Verweildauer der Materialien verringern und die Transporte zum Zwischenlager nach Ahaus sich erhöhen könnten. Auch bestehen bedenken, dass sich die Hintergrundbelastung von radioaktiven Partikeln insgesamt im Duisburger Süden erhöhen wird, denn auch „freigemessene“ Materialien sind nicht gänzlich frei von radioaktiven Partikeln“ teilte Kerstin Ciesla mit.
„Das Problem ist, dass es kein Endlager gibt. Die Lagerstätten für diese Art des Atommülls, „Asse“ und „Schacht Konrad“, haben mit immensen Schwierigkeiten durch unkontrollierten Wassereinbruch zu kämpfen – die Asse muss sogar mit Milliardenaufwand wieder geräumt werden. Also können die in Duisburg verpackten Materialien zunächst nur ins Zwischenlager nach Ahaus. Die Transportroute führt quer durch NRW. Was letztendlich damit passieren soll, ist unklar.“ so Michael Zerkübel von den Freischaffenden AtomkraftgegnerInnen Moers/Neukirchen-Vluyn.
Das Anti-Atom Bündnis fordert daher:
Wir werden keine Ruhe mehr geben, bis die GNS in Duisburg stillgelegt ist!
Daher wird es einen lautstarken (!) Demonstrationszug durch Wanheim geben.
Wir bitten darum, auf Parteilogos und -fahnen zu verzichten. Wir sind ein überparteiliches Bündnis und vertreten ein überparteiliches Anliegen.