Auferstanden aus Ruinen…
…ist die LINKE im Saarland! Gott sei Dank hat Oskar doch noch die Kurve gekriegt! Er, der damalige einzige wahrhafte SPD-Kritiker der deutschen Wiedervereinigung kann sich eben auf seine GenossenInnen in seinem Heimatverband, dem Saarland, verlassen. Denn die DDR hat es uns schliesslich vorgelebt, was es bedeutet, ein richtiger menschenfreundlicher Staat zu sein. Und daher wird aus aller Bewunderung für Honecker, Mielke und Co. mal gern die wunderschöne DDR-Hymne gesungen! Zumindest der ersten Strophe der Becher-Hymne wird andächtig und wehmütig gelauscht. Wie geschehen bei der Landesschiedskommission der Links-Partei im Saarland.
Ostalgie ganz pur. Gute alte DDR, du leuchtender Stern der Menschenrechte! Da passen auch die heutigen Pressemeldungen, die uns berichten und erklären, das die Mitgliederzahlen geschönt waren im Saarland. Irgendwie ganz alte SED! Aber das gibts auch in NRW. Schliesslich sind die WestgenossenInnen der Linken sich einig. Vor allem darin, sich gegenseitig auf die Köpfe zu hauen.
Heute erreichten mich mehrere empörte Stellungnahmen zu diesem Vorfall direkt aus dem saarländischen Landesverband der Linken. Eine Gruppe, die sich „Club der Ungehorsamen“ nennt, fand das alles allerdings nicht so schön und will irgendwie nicht mitsingen! Ihr riskiert Euren Ausschluss, liebe GenossenInnen!
Hier ihre Email, die an einige Empfänger gerichtet war, und hier ein Link für alle, die gern mitsingen wollen. Aber immer dran denken: Rechten Arm gen Himmel, Faust machen und aufgestanden dabei!
Email aus dem Saarland:
“Auferstanden aus Ruinen – und der Vergangenheit zugewandt, lasst uns errichten die SED an der Saar!
Es war erschütternd mit verfolgen zu müssen, wie der Vorsitzende der Schiedskommission Saar einen Anruf erhielt und laut, deutlich vernehmlich, als Klingelton die DDR-Hymne erklang!
Dies hätte man ja noch hinnehmen können – es gibt ja teils die seltsamsten Klingeltöne. Wenn aber der Vorsitzende der LSK Saar, der die demokratischen Grundrechte der BRD einhalten und schützen soll, der Recht im Rahmen der BRD sprechen soll, nicht sofort abhebt, sondern gleich die ganze erste Strophe mit sichtbarem Genuss sich anhört, mit leicht verklärtem Blick den Kopf zur Musik hin- und her bewegt und mit dem Finger den Takt schlägt, dann wird es grenzwertig.So geschehen am 10.07.2010 in Völklingen.
Selbst der angehende Jurist in der LSK – Genosse B. der den Bundessatzungsbegriff “öffentlich” zu “parteiöffentlich” neu erdachte und später seltsamer Weise gar nicht als LSK-Mitglied im Protokoll auftauchte, fand nur wenige Worte zu dem Verhalten des Genossen F.: “Das glaub ich ja jetzt nicht!”.
Wenn neben der Musik der Vorsitzende, mit dem offensichtlichen Hang zur DDR-Hymne, Mitgliederrechte beschneidet, öffentliche Presse ausschließt, die Bundessatzung neu erfindet, seine eigenen Rechtskonstrukte erdichtet, dann wird es -ja wie nur- SED-lastig?!?
Genosse F., er steht auch noch für ein anderes Lied, dessen Text, leicht neu interpretiert wohl lauten müsste: Die Partei, die Partei, die hat immer Recht! Und passt nicht – dann macht es DIR deine LSK schon zu Recht! Die Urteile werden immer wesensfremder und haben mit Solidarität und vor allem mit Recht nur noch wenig zu tun. Es ist erschreckend, wie ein -objektiv für jeden Saarländer erkennbarer- DDR-lastiger LSK-Vorsitzender, seinen Traum einer zweiten DDR an der Saar (ach stimmt: da kam ja Honecker schon her) mit einer der vom Rechtsstaat unabhängigen LSK (Zitat “die Partei muss Urteil des Landgerichtes nicht berücksichtigen”) auszuleben beabsichtigt.
Genosse F. dürfte bei folgendem Zitat aus der Wikipedia höchstwahrscheinlich ein schaurig-wohlig Gribbeln verspüren: ”Neben ihrem vorherrschenden Einfluss auf Gerichte nutzte die SED interne Parteiverfahren (u. a. PaulMerker) zur Sanktionierung ihrer Mitglieder. Diese wurden nicht durch Gerichte sondern durch die Zentrale Parteikontrollkommission durchgeführt.”
Extatisch wird es aber wohl erst dann für ihn, wenn die DDR-Hymne läuft und er bei dem Eintrag der Partei DIE LINKE 2020 in der Wikipedia liest: ”Neben ihrem vorherrschenden Einfluss auf Gerichte nutzte DIE LINKE. interne Parteiverfahren (u. a. Helmut Ludwig) zur Sanktionierung ihrer Mitglieder. Diese wurden nicht durch Gerichte sondern durch die Zentrale Landeskontrollkommission (Pre-Ära F.: LSK) durchgeführt.”
GENOSSEN SPRECHT EUCH HEUTE GEGEN DIE SED AN DER SAAR AUS.
SCHIEBT DER SAAR-DDR DEN RIEGEL HEUTE VOR!
F. SOLL ZURÜCKTRETEN UND OFFENLEGEN, VON WANN BIS WANN ER IN WELCHER FORM
ER IN DER DDR LEBTE!
ES IST JETZT DIE ZEIT DIE DEMOKRATIE UNSERES LANDES ZU SCHÜTZEN!
Club der Ungehorsamen”