FCR Duisburg 2001 siegt verdient 2:1 gegen 1. FC Bayern München
Im letzten Heimspiel des Jahres konnte der FCR 2001 Duisburg den langersehnten dritten Saisonsieg feiern: Mit 2:1 (1:1) wurde der FC Bayern München besiegt – und das völlig verdient; denn die Löwinnen zeigten vor 784 Zuschauern eine sehr engagierte, streckenweise spielerisch überzeugende Leistung. Am meisten beeindruckte aber der unbedingte Wille der Löwinnen, dieses so wichtige Spiel auf jeden Fall gewinnen zu wollen; dabei ließen sie sich auch durch einen mehr als unnötigen Rückstand nicht beirren: Glückwunsch – den auch sportlich-fair Bayern-Trainer Thomas Wörle seiner Analyse vornan stellte: „Dieses Ergebnis war absolut verdient, weil Duisburg den Sieg einfach mehr wollte, viel mehr Galligkeit an den Tag legte und unglaublich aggressiv auftrat.“
Noch vor Spielbeginn musste Trainerin Petra Hauser auf zwei bedrückende Personalien reagieren: Torfrau Ashlyn Harris fällt weiterhin mit einer hartnäckigen Schienbeinreizung aus und Stürmerin Lieke Martens wurde vom niederländischen Verband für ein freundschaftliches Länderspiel am Sonntag gegen Wales angefordert. Weil auch Marina Himmighofen wegen ihrer gelb-rot-Sperre ausfiel, rückte in der 4-4-2-Formation Laura Neboli wieder in die Innenverteidigung, Gülhiye Cengiz in die zentrale Position vor der Abwehr und Kozue Ando in den Sturm.
Zwanzig Minuten lang sahen die Zuschauer – unter ihnen Oberbürgermeister Sören Link und Sportdezernent Reinhold Spaniel – ein unaufgeregtes Spiel ohne herausragende Aktionen. Umso bitterer, dass gleich die erste Strafraumszene die Führung für die Bayern brachte, noch ärgerlicher, dass die FCR-Abwehr diesen Angriff hätte stoppen können; doch nach mehreren vergeblichen Versuchen, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern, sprang die Kugel Sarah Hagen auf den Fuß, die keine Mühe hatte, aus vier Metern ein zu netzen.
Auch in der Folge legten die Löwinnen weiter unbändigen Kampfgeist an den Tag (Müller und Banecki ragten hier noch ein wenig heraus, aber auch Oster und Islacker waren kämpferische Vorbilder), spielten zudem überraschenderweise jetzt eher befreiter auf und zeigten auch einige schöne Kombinationen, leider gelang dem FCR 2001 aber auch in dieser Phase kein erfolgversprechender Abschluss.
Bis zur 38. Minute: Da hatte Jennifer Oster plötzlich die Chance, mit einem Heber aus acht Metern ihre ehemalige Teamkollegin zu überwinden, die Kapitänin verzieht aber knapp. Eine Minute später macht es Mandy Islacker dann deutlich besser: Den fein gespielten Freistoß von Barbara Müller kann Torfrau Längert – hart bedrängt von einem ganz Pulk von Spielerinnen – nicht richtig abwehren und so hat die FCR-Torjägerin keine Mühe, ins leere Tor zu treffen, schon ihr achter Torerfolg! Ein verdienter Halbzeitstand, weil die Gäste auf Grund ihrer körperlichen Überlegenheit mehr Ballbesitz haben, die Löwinnen aber nach dem Rückstand deutlich besser werden und einige sehr gefällige Kombinationen zeigen.
Mit Wiederanpfiff wechselt Hauser aus: Dolores Silva kommt ins Mittelfeld und für Elli Reed verteidigt jetzt Nicole Banecki links hinten. Die spielerische Überlegenheit der
Gastgeberinnen hält erfreulicherweise an und in der 50. Minute belohnen sich die Löwinnen selbst und erzielen mi dem schönsten Angriff des Spiels die jetzt verdiente Führung: Islacker setzt sich auf dem linken Flügel energisch und elegant gegen Schnaderbeck durch und passt überlegt zurück auf Kozue Ando, deren Schuss aus zwölf Metern Torfrau Längert zwar noch berührt, aber die Ex-Löwin kann den Treffer nicht mehr verhindern – ein verdienter Lohn für die Weltmeisterin, die von Woche zu Woche mehr zur Führungsspielerin wird.
Diese wunderbar herausgespielte Führung bringt endlich den Glauben in die eigene Stärke zurück und die nötige Sicherheit (die Innenverteidigung Neboli/ Hellfeier spielt nun souverän gegen das gefährliche Sturmduo Lotzen/Hagen), der FCR 2001 dominiert das Spiel deutlich, nur das erlösende dritte Tor will einfach nicht fallen – obwohl es mehrere Chancen dafür gibt, zuletzt durch Daria Streng nach einem eindrucksvollen Solo (86.)
Selbst Trainerin Pepe Hauser stockte dann in der dritten Minute der Nachspielzeit der Atem, als Bayern noch eine letzte Ecke bekam, aber Kämper fängt den Ball sicher – und nicht nur Hauser atmet merklich durch: „Da habe ich doch ein wenig Angst gehabt, aber letztlich haben wir diesen Sieg verdient; wir haben endlich die Kurve gekriegt, das war ein Erfolg der gesamten Mannschaft, die mit einem tollen Teamgeist überzeugt hat. Wir haben uns selbst aus der bedrohlichen Situation rausgezogen und positiv an unserem Tabellenstand gearbeitet.“
FCR Duisburg 2001:
Kämper; Weichelt, Hellfeier, Neboli, Reed (46. Silva); Cengiz (75. Streng), Müller; Oster, Banecki; Ando, Islacker (88. Windmüller)
Fotostrecken zum FCR Duisburg 2001 finden Sie unter http://xtranews.de/imagedesk/index.php/FCR01-Duisburg