DGB Duisburg: Sozialticket entwickelt sich zur Mogelpackung
Duisburg – Rund 34 Mio. Euro könnten allein die Nahverkehrsbetriebe in Duisburg in diesem Jahr einnehmen, würden alle anspruchsbe rechtigten Bürger das Sozialticket zum Preis von 29,90 € pro Monat nutzen.
Doch von dieser Größenordnung ist man in Duisburg und den anderen Ruhrgebietsstädten meilenweit entfernt. Nach den jüngst vorgelegten Zahlen nimmt nur ein Bruchteil der tatsäch lich Betroffenen das Sozialticket in Anspruch.
„Schlichtweg zu teuer“, kommentiert Ulrich Rieger vom DGB in Duisburg die aktuelle Bilanz und plädiert gleichzeitig für ein So zialticket, das dem Namen auch gerecht wird und die gleichbe rechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, insbesondere der Bürger mit kleinem Einkommen, ermöglicht.
Der Anteil für Mobilität in den Regelsätzen der Grundsicherung muss entweder spürbar erhöht oder aber der Preis für das Ti cket deutlich gesenkt werden. Derzeit liegt der Ticketpreis mit knapp 30 € doppelt so hoch wie der im Regelsatz vorgesehene Fahrkostenanteil. „Unmöglich für Bürger, die jeden Cent mehr fach umdrehen müssen“, so Rieger weiter. „Da gibt es wenig Spielraum, diesen Fehlbetrag bei den Kosten für Unterkunft oder gar den Nahrungsmittel einzusparen.“
Besonders ärgert den DGB, dass bestimmte Personengruppen besonders hart von dieser Ausgrenzung betroffen sind. Insbe sondere Ältere gesundheitlich Beeinträchtigte, aber auch Al leinerziehende haben kaum eine Möglichkeit, ihr Mobilitätsver halten zu ändern. Sie bleiben weiter von der Teilhabe am gesell schaftlichen Leben ausgegrenzt.
Der DGB setzt darauf, dass die politischen Entscheidungsträger in absehbarer Zeit die notwendigen Korrekturen an der Preis gestaltung beim Sozialticket vornehmen. Andernfalls würde das Projekt „Sozialticket“ als Mogelpackung in die Geschichte einge hen.