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58% unzufrieden mit der Arbeit der Verwaltung – droht auch Duisburg Bürgerverdrossenheit?

Laut dem TV-Magazin Kontraste (ARD) sind rund 58% der deutschen Bevölkerung bundesweit unzufrieden mit der Arbeit der Verwaltungen. Personalengpässe besonders bei Fachkräften, -ausfälle wegen Krankheit, Urlaub, Schwangerschaft oder Arbeitsüberlastungen sind an der Tagesordnung. Was Kontraste gestern Abend resümierte war quasi ein bevorstehender Kollaps in den Verwaltungen. Auch bei der hiesigen IMD (ich berichtete) konnte man z.B. Gelder aus dem Programm „Gute Schule 2020“ in 2017 nicht abrufen, obwohl es einen deutlichen und dringenden Sanierungsbedarf an Duisburger Schulen gibt.

Hier der Kontraste-Beitrag von gestern Abend (ab Minute 4:00):

https://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste-vom-08-02-2018.html

Wenn dann noch in den nächsten Jahren ca. ein Viertel aller bei den Verwaltungen beschäftigten Leute in den Ruhestand gehen wird und die Privatwirtschaft weiterhin deutlich besser vergütet, befürchten Experten, dass die Staatsverdrossenheit, die sich bereits heute deutlich abzeichnet, noch weiter steigen wird.

Für Duisburg bedeutet dies vor Ort ebenfalls eine zunehmende Bürgerverdrossenheit. Kein Wunder also, wenn sich OB Sören Link ständig so zuversichtlich gibt, dass das ganze Dilemma irgendwie von der Privatwirtschaft behoben werden wird. So bringt er ganz aktuell immer mehr die Chinesen inkl. Digitalisierung (SmartCityDuisburg) ins Spiel. Seine Personalstellen sollen anscheinend in Zukunft nur noch von Planern und Controllern besetzt werden. Ausführende wird es dann dort nicht mehr geben, das machen private Unternehmen – und die vielleicht mit Robotern.

Abgesehen von dieser Fehlentwicklung gebe ich auch zu bedenken, dass früher oder später der Fachkräftemangel ebenfalls die Privatwirtschaft erreichen wird, da einfach nicht mehr genug Leute zur Verfügung stehen. Blöderweise bildet auch nur noch jeder 4. Betrieb in Deutschland überhaupt noch aus. Das wird dazu führen, dass dann die bestzahlenden Verwaltungen bevorzugt werden.

Wenn Duisburg nicht dazu gehört sind sämtliche Masterpläne reine Makulatur und eignen sich höchstens für Sonntagsreden und leider auch für OB-Wiederwahlen.

Ein Teufelskreis.

Ich verstehe ja, dass der OB und die Politik sich scheuen den Leuten reinen Wein einzuschenken und alles schön zu reden, doch letztlich nutzt das nur ihnen selbst, uns allen jedoch nicht.

Ich weiß auch, dass niemand gerne die „Wahrheit“ oder „Kritik“ hören will, aber Vogel Strauß ist kein gutes Vorbild.

Wer bitte soll denn mal die Renten und Pensionen bezahlen? Spätestens ab 2025 ist die Frage ganz akut – und bis dahin sind es nur noch sieben Jahre.

 

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