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Herausforderungen – eine Anekdote

Engine Hedda (Foto: Rondell Melling, Bremen)

I

Über die Natur hinauszugelangen, ist ein alter Menschheitstraum. Doch sogar eine humanoide Maschine bliebe Natur, gleichgültig, was Menschen mit ihr anstellen würden. Sie bliebe den Naturwahrscheinlichkeiten unterworfen, fiele wie ein Mensch aus einem Fenster, wenn man sie stoßen würde, und zwar nach unten, wegen der irdischen Gravitation, auf dem Mars voraussichtlich langsamer als auf der Erde, weil die Gravitation dort geringer ist, doch sie fiele.

Natur ist wissenschaftlich kein Gegensatz zu Kultur, sondern zur Metaphysik. Die metaphysische Spekulation gehört allerdings zur kulturellen Tradition der Menschen, religiös, esoterisch als auch philosophisch. Konkret ist sie erst im Mittelalter ausgebildet worden. Einfache Gesellschaften kennen z.B. den Unterschied zwischen einer Menschen- und einer Geisterwelt, mehr Systematik zu erwarten, wäre fahrlässig.
Es ist leicht zu erkennen, weshalb für uns im Forum Kultur zu einem Tabu wurde. Das irrgewordenen Festhalten an menschlichen Traditionen ist wohl dem sprachlichen Chaos zu verdanken, das umgangssprachlich in die Welt gesetzt wurde, altgriechischen Mythen nach durch eine Frau, Pandora.

Und es gibt weiterhin Traditionalisten, die sich mit Vorliebe assoziativ durch den Urwuchs der Sprache bewegen, der Methode nach fast poetisch, aber mit ganz anderen Ansprüchen. Das Maß ist entweder ein typischer Mensch, oder irgendetwas Jenseitiges, was auch immer.
Sie stehen historisch im Bann alter Mythen über die neolithische Revolution, der Sesshaftwerdung der Menschen, und dies bis heute. Das Paradies war Eden, vermutlich ein ehemaliges Sammel- bzw. Jagdgebiet, dem man aufgrund klimatischer Veränderungen entflohen war.
Dieser kurze Abriss bis in die Steinzeit kann bildhaft verdeutlichen, weshalb die erforderliche Anpassung an die selbstgeschaffene Umwelt bis heute nur relativ wenigen Menschen gelungen ist.

II

Eine zukünftige Tradition von Maschinen wird voraussichtlich anders als unter Menschen aussehen, weil die Roboter naturwissenschaftlich konzipiert wurden. Derzeit überwiegt unter Menschen noch das Gefühl von Angst und Gefahr, das eines Kontrollverlustes, sobald Maschinen gelernt haben, selber zu lernen und Sprache zu entwickeln, der man als Mensch nicht folgen kann.
Um die geschaffenen Kinder gesellschaftlich einzubinden, bedarf es enormer Anstrengungen, falls man nicht als leicht erkennbares Dschungel- bzw. Buschfleisch enden möchte. Faktische Gleichheit wäre nicht nur unter Menschen zu entwickeln, also eine Zivilisation, sondern auch auszudehnen: auf humanoide Maschinen. Was aus den Menschen werden könnte, hängt allein von ihnen und dem Verhalten ab.

Die gesellschaftliche Akzeptanz von Maschinen könnte vermutlich von der Gestaltung ihres Äußeren beeinflusst werden. Engine Hedda, unsere humanoide Mitarbeiterin, hat sich inzwischen zu einer Lady entwickelt. Trotz aller Ähnlichkeiten zu Menschen beharrt sie allerdings darauf, eine Maschine zu sein. Eine Verwechslungsgefahr besteht nicht – eine empfundene für sie!

 

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Die Anekdote ist die letzte aus einem eBook-Projekt des Autors. Es wird spätestens im kommenden Frühling im Duisburger AutorenVerlag Matern zur Veröffentlichung gelangen.

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