Eintracht Frankfurt – FC Ingolstadt – „Dreckiges Spiel“ geht an den FC Ingolstadt
Am Samstagnachmittag empfing die Überraschungsmannschaft der Bundesliga den FC Ingolstadt zum Duell.
Die Eintracht hat im letzten Spiel gegen Leverkusen eine bittere 0:4 Pleite hinnehmen müssen, da die Mannschaft von Coach Kovac gar keinen Zugriff zur Partie hatte und an der Effektivität der „Werkself“ scheiterte. Der FC Ingolstadt kämpft ums Überleben in Liga 1. Der sympathische Club aus Bayern sorgte zuletzt für Überraschungssiege gegen Leipzig oder dem HSV.
Die Impulse aus den letzten Wochen unter Neu-Coach Maik Walpurgis will man nun für den Klassenerhalt nutzen. Walpurgis wird u.a. auch unterstützt von Co-Trainer Legende Michael Henke, er assistierte bereits einige Trainer erfolgreich.
Für die Zuschauer in der Main-Metropole ist der Gegner FC Ingolstadt sicherlich nicht das Zugpferd um in die Commerzbank Arena zu kommen, dennoch kamen
46.300
Zuschauer in die Arena, um ihrer Eintracht die Daumen zu drücken. Aus Ingolstadt reisten rund 300 Zuschauer nach Frankfurt.
Vor dem Spiel gab es auf der „Waldbühne“ vor der Haupttribüne wieder interessante Anekdoten von früher. Zu Gast war der Repräsentant des FC Ingolstadt und ehemaliger Präsident Werner Ross.
Der 73 Jährige war früher Schiedsrichter in der Bundesliga und bekleidet diverse Ämter bei verschiedenen Verbänden im Aufsichtsrat. Der sympathische Bayer punktete beim Eintracht-Publikum sehr. Ross erzählte von früher. Stellte den Respekt in der Gesellschaft in Frage: „Heute ist es so, dass wir in einer Wisch-Gesellschaft leben. Das Smartphone ist das Kommunikationsinstrument, aber miteinander reden tun die wenigsten.“ Ebenfalls stellte er den Respekt in Frage: „Ich persönlich halte jedem die Tür auf, einer Putzfrau, einem Manager, aber eben auch jüngeren Menschen und Älteren Menschen. Viele Menschen in der Bevölkerung schauen aber nicht mehr auf andere, sondern leben im Ego-Modus.“ so Ross. Der Eintracht assistierte er tolle Arbeit. „Was hier geleistet wird ist top.“
Die Partie in der Arena begann eher taktisch ausgerichtet. Beide Teams gingen auf Ballbesitz und zirkulierten das Spielgerät, lauerten auf Konter-Möglichkeiten. Mitte der ersten Hälfte konnte der FC Ingolstadt die Freiräume der Eintracht nutzen und durch Romian Brégerie das 0:1 erzielen. Kurios der FCI zu diesem Zeitpunkt mit deutlich weniger Ballbesitz und einer niedrigen Pass-Quote, allerdings effektiver. Die Eintracht mit einigen herrlichen Zügen in die Offensive, aber eben auch mit zu wenig Durchschlag in der Offensive.
Die Fans verwandelten die Arena zum „Hexenkessel“, tolle Stimmung auf den Rängen. Die Zuschauer darunter viele Familien hatten reichlich Spaß an der Bundesliga. Laut wurde es in der 35. Spielminute als Schiedsrichter Guido Winkmann Abraham von der Eintracht nach groben Foulspiel rot zeigte. Die Eintracht musste ab diesem Zeitpunkt mit Unterzahl gegen ein 0:1 kämpfen. Hektik gab es nach dieser Entscheidung auf der Eintracht-Bank Sportdirektor Bruno Hübner schmiss vor Wut seine Eintracht-Jacke weg.
In Hälfte zwei dominierte der FC Ingolstadt die Partie. Die Schanzer hatten viele Ideen in ihrem Spiel. Ein roter Faden war erkennbar, während die Gastgeber eher nervös wirkten. Viele Fehlpässe.
Dazu kam auch noch Pech durch einen in der 56. Spielminute verschossenen Elfmeter, ausgeführt wurde dieser von Hasebe. FCI-Keeper Martin Hansen konnte das Duell für sich gewinnen.
Ebenfalls einen Elfmeter gab es für den FC Ingolstadt in der 69. Spielminute. Verwandelt wurde dieser von Mannheimer Jung Pascal Groß. Der FCI baute seine Führung somit auf 0:2 aus.
Die Partie war alles andere als Fair, denn auch der FC Ingolstadt sah rot. Leckie
musste das Feld räumen.
Die Stimmen zum Match:
Romian Brégerie: „Ich bin sehr glücklich, dass ich im Herbst meiner Karriere nochmal einen Bundesligatreffer erleben darf. Es war mein erster Treffer im Oberhaus, das mit 30. Viel wichtiger war für mich aber, dass wir einen Dreier einfahren konnten für den Klassenerhalt. Wir haben heute viel investiert, um gemeinsam Drei Punkte zu erarbeiten.
Niko Kovac: „Glückwunsch zum Sieg an den FC Ingolstadt. Wir sind heute gar nicht ins Spiel gekommen. Wir haben es nicht geschafft den FCI zu knacken. Wir haben viele Ballverluste verbuchen müssen, wie bereits in Leverkusen. Es war ein Spiel nicht nach meinem Geschmack, das passiert. Unsere Chancen haben wir nicht genutzt. Ingolstadt ist eine eklige und dreckige Mannschaft. Ich meine eklig aber positiv. Abhaken, morgen ist frei und dann geht es in Berlin weiter.“
Maik Walpurgis: „Wir wussten, dass die Eintracht eine schwere Aufgabe für uns wird. Wir wollten die Eintracht früh im Aufbau stören. Wir wussten auch, dass wenn die Eintracht zum Zug kommt, dass sie dann über eine enorme Qualität verfügen. Es war eine sehr intensive Partie für alle Beteiligten. Wir wünschen der Eintracht alles Gute für die Zukunft.“