Omega 3 Hype – was ist dran?
Viele Menschen schwören darauf, für einige andere ist es auch nur Geldmacherei für die Hersteller. Was ist wirklich dran, an den Omega 3 Fettsäuren und der ihnen nachgesagten fantastischen Wirkung? Können Omega 3 Fettsäuren tatsächlich Herzerkrankungen verhindern, Arterioskleose vermeiden, die Intelligenz steigern, gegen Alzheimer helfen? All das wird ihnen in der Werbung nachgesagt.
Zur Klärung dieser Frage müssen wir erst einmal wissen, was Omega 3 Fettsäuren eigentlich sind. Bei ihnen handelt es sich um mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Die Wissenschaft unterscheidet drei Arten, die Alpha-Linolensäure (ALA), die Eicosapentaensäure (EPA) und die Docosahexaensäure (DHA). Die erstere kommt vor allem in Pflanzen vor und ist zum Beispiel reichlich in Leinöl, Chiaöl, Sojaöl, Walnussöl und Rapsöl vorhanden. Die beiden anderen sind hauptsächlich in fetten Fischsorten wie zum Beispiel Hering, Makrele, Sardine und Lachs zu finden. Die Forschung hat in verschiedenen großen Studien nachgewiesen, dass Omega 3 Fettsäuren tatsächlich die Fließgeschwindigkeit des Blutes verbessern, die Gefäße elastisch halten, sogar instabile Gefäß-Stellen reparieren können. Dadurch können sie das Voranschreiten von Gefäßerkrankungen verlangsamen. Außerdem senken Omega 3 Fettsäuren die Triclyzerinwerte im Blut. Zu hohe Triclyzerin-Konzentration begünstigt ebenfalls Arteriosklerose und Thrombosen. Ob Die Omega 3 Fettsäuren darüber hinaus auch positive Auswirkungen auf unser Gehirn haben, ist noch nicht sicher mit Studien belegt. Es spricht zwar einiges dafür, dass höhere Konzentrationen des EPA und DHA ein größeres Gehirnvolumen zur Folge haben können und je größer das Hirnvolumen ist, um so weniger dramatisch wirkt sich die Zerstörung von Hirnzellen aus. Es gibt auch eine sehr interessante Studie aus den USA, wonach die Omega 3 Fettsäuren gegen Demenz und Krebserkrankungen wirken. Sie sorgen dafür, dass die Telomere, die die DNA in den Zellen schützen, sich in zunehmenden Alter weniger verkürzen und das kann Demenz und verschiedenen Krebsleiden vorbeugen. Allerdings ist die Forschung auf diesem Gebiet noch in den Anfängen, so dass es noch keine wirklich belastbaren Studienergebnisse gibt. Auch die Behauptungen, dass die Zuführung von Omega 3 Fettsäuren gegen das Aufmerksamkeitssyndrom (ADHS) bei Kindern und gegen verschiedene Augenkrankheiten hilft, sind wissenschaftlich noch nicht wirklich belegt.
Sollten wir trotzdem Omega 3 Fettsäuren zu uns nehmen? Unbedingt! Was heute schon über sie bekannt ist, spricht eindeutig für eine regelmäßige Einnahme. Wir brauchen diese speziellen Fettsäuren für die Produktion von Hormonen, für den Zellstoffwechsel, die Eiweißsynthese, um Entzündungen zu vermeiden und die Gelenke zu schmieren. Sie sind imstande, die Blutfettwerte und den Blutdruck zu senken und auch den Blutzuckerspiegel positiv zu beeinflussen. Auch für werdende Mütter und Stillende sind Omega 3 Fettsäuren sehr wichtig, weil sie zum einen das Risiko einer Frühgeburt verringern und zum anderen dabei helfen, dass die Entwicklung des kindlichen Gehirns im letzten Drittel der Schwangerschaft optimal erfolgen kann. Dazu kommt noch, dass unser Körper die Omega 3 Fettsäuren nicht selbst aufbauen kann. Sie müssen deshalb mit der Nahrung und gegebenenfalls sogar mit Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt werden.
Natürlich sollten wir außerdem auch mindestens möglichst zweimal pro Woche fettreichen Fisch essen. Allerdings liegt auch bei den fettesten Fischen der Anteil an Omega 3 Fettsäuren nur zwischen 1 und 4 Prozent.