BUND: Bündnis lädt zur Vorbereitung des „Golbal-Frack-Down-Days“ ein
Dezember findet der Global Frack-Down-Day statt. Ein Bündnis aus Umweltschützern, Gewerkschaften und politischen Parteien spricht sich gegen weitere Versuche aus, die umstrittene Fördermethode für Erdgas und Erdöl salonfähig zu machen. Am 5. Dezember wird von 9 – 12 Uhr auf dem Markt in Neukirchen-Vluyn zu den Risiken dieser Technologie informiert. Zur Vorbereitung dieser Veranstaltung und Abstimmung eines Aufrufs zum Aktionstag lädt das Bündnis, bestehend aus NV-Auf geht’s, der Ortsgruppe des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND)sowie Kumpel für AUF weitere Umweltschutzgruppen, politische Parteien, gewerkschaftliche Organisationen und solche der Zivilgesellschaft sowie Einzelpersonen für Montag, den 16. November um 19.00 Uhr ins Kulturcafé Neukirchen-Vluyn, von-der-Leyen-Platz 1 ein.
Beim sogenannten Fracking wird ein Cocktail aus Wasser und Chemikalien unter Hochdruck in tiefe Gesteinsschichten gepresst, um das dort vermutete Erdöl und Erdgas zu fördern. Die verwendeten Chemikalien sind hochgiftig. Es besteht die Gefahr, dass dieser Chemiemix über das Bohrloch in oberflächennahe Bereiche zurückfließt und das Grund- und Trinkwasser verseucht.
Bis zum Spätsommer 2014 haben sich über 2200 Gemeinden in Deutschland, unter anderem die Gemeinden Moers und Neukirchen-Vluyn gegen diese Technologie ausgesprochen. Kommerzielles Fracking ist derzeit nicht möglich. Insbesondere das Land NRW spricht sich dagegen aus. Die vorliegenden Beschlüsse lassen allerdings eine Hintertür offen, denn Fracking ist zu Versuchszwecken nicht ausgeschlossen. In Berlin wird hinter den Kulissen daran gearbeitet, dieser Hochrisikotechnologie doch noch zum Durchbruch zu verhelfen.
Im Kreis Wesel und umliegenden Regionen sind mehrere sogenannter „Aufsuchfelder“ ausgewiesen. Dabei handelt es sich um Bereiche, in denen Versuchsbohrungen durchgeführt werden sollen. Das Aufsuchfeld „Ruhr“ umfasst den südlichen Teil der Gemeinde Moers sowie den nördlichen Teil der Gemeinde Krefeld bis hin zur Gemeindegrenze Neukirchen-Vluyn.
Aus Sicht des Bündnisses sind die ökologischen und sozialen Folgen des Frackings nicht hinnehmbar. Es droht nicht nur eine Verseuchung des Grundwassers. Auch die Entsorgung der verwendeten Giftstoffe ist nicht möglich. Als weiteres Argument führen die Umweltschützer an, dass die Verwendung von fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl mit der angestrebten Energiewende unvereinbar ist.
Besondere Sorge bereitet in diesem Zusammenhang auch das derzeit ebenfalls hinter den Kulissen verhandelte Freihandelsabkommen mit den USA. Dieses würde z.B. US-amerikanischen Konzernen die Möglichkeit an die Hand geben, über eine Investorenschutzklage Fracking trotz ablehnender Haltung in unserer Region durchzuführen.