FCR 2001 Duisburg verliert 2:4 gegen Paris Saint Germain
Duisburg – „In Taktik und Spielanlage war uns Paris überlegen, deshalb geht der Sieg in Ordnung,“ kurz und treffend analysierte Marco Ketelaer die 2:4 (1:2)-Niederlage seines FCR 2001 Duisburg am Abend gegen Paris Saint Germain. Rund 400 engagierte Zuschauer hatten auf der Anlage des VfB Lohberg ein unterhaltsames Spiel gesehen, das Paris verdient gewann, weil die französische Spitzenmannschaft die besseren Einzelkönner hatte und die geschlossenere Teamleistung anbot; rundum Positives gibt es aber auch vom FCR zu berichten: die Löwinnen zeigten einige sehenswerte Kombinationen (einfach Klasse die Kombination zum 2:3!) und viele gelungene Einzelaktionen, zum Beispiel durch Jackie Groenen, Kozue Ando oder die stets gefährliche Mandy Islacker.
FCR-Trainer Marco Ketelaer hatte aus seiner Einschätzung für dieses letzte Freundschaftsspiel („das wird nun wirklich ein ernsthafter Test“) die logische Konsequenz gezogen und die bestmögliche Elf aufs Feld geschickt; denn verletzungs- bzw. krankheitsbedingt fehlten Harris, Martens und Müller, mit ihren Auswahlmannschaften unterwegs waren Neboli, Silva, Kämper und Streng.
Nun kann man trefflich philosophieren, ob diese personellen Defizite (mit)verantwortlich für den schmerzlich-schnellen Rückstand, Tatsache ist, dass die Defensive zweimal in zwei Minuten eine denkbar schlechte Visitenkarte abgab: Zunächst konnte eine Freistoßflanke unbehelligt von der allen Löwinnen (auch Torfrau Kirstein griff nicht ein) durch den Strafraum segeln, zur völlig freistehenden Debonne, die dann keine Mühe hatte, ein zu schießen (3.); zwei Minuten später gelang der hochmotivierten und hellwachen Mannschaft aus Paris eine sehenswerte Kombination, bei der die Löwinnen wieder nur Statisten waren: 0:2 nach fünf Minuten!
Immerhin: In der Folge präsentierte sich der Gast zwar weiter als spielstarke Einheit, der FCR wehrte sich aber nun, war körperlich stärker und zeigte auch einige ansprechende Kombinationen; ein Abseitstor (Islacker) und ein Weitschuss von Ando aus aussichtsreicher Position über das Tor deuteten an, dass der FCR ins Spiel gefunden hatte. Und es wurde noch besser: Nach feiner Einzelleistung traf Weltmeisterin Kozue Ando von der Strafraumgrenze zum Anschlusstreffer (21.).
Kurioserweise waren für den Rest des ersten Durchgangs nun aber die Französinnen wieder tonangebend, bei zwei sehenswerten Angriffen war Glück und beherztes Eingreifen der Abwehr nötig, um Gegentor Nummer 3 zu verhindern.
Das erzielte Paris dann allerdings doch noch in der 55. Minute – ein sehr ärgerlicher Treffer, weil Chiara Kirstein zweimal gedankenschnell reagierte, Torschützin Laure Boulleau aber sogar noch eine dritte Chance bekam.
Bemerkenswert, dass die Löwinnen ähnlich wie im ersten Durchgang erneut die Köpfe nicht hängen ließen, sondern weiter nach vorne spielten – und wie: In der 59. Minute spielte die erneut sehr agile Groenen Weichelt auf dem rechten Flügel mustergültig frei, Steffi passte überlegt zu Islacker und die FCR-Torjägerin war mal wieder zur Stelle: Ein Tor wie aus dem Lehrbuch.
Leider ließ Paris aber nicht locker und wurde durch eine Unachtsamkeit in der FCR-Abwehr belohnt, so dass Boulleau noch einmal treffen konnte (77.).
„Wir haben den Anfang verschlafen, aber vor allem nach der Pause bewiesen, dass wir auch Fußball spielen können – wenn wir bereit sind zu laufen und die nötige Aggressivität zu zeigen“, fand ‚Kette‘ auch einige Kritikpunkte, „wir haben gesehen, dass es noch einiges zu verbessern gibt.“
FCR: Kirstein; Himmighofen, Hauer (46. Schenk), Hellfeier (83. Debitzki), Reed (83. Windmüller); Cengiz (83. Wahlen); Oster, Groenen (76. Kalkan), Ando; Banecki (46. Weichelt), Islacker.