NRW-Ministerpräsidentin zu Gast beim 21. Landhaustreff in Duisburg
Am Montag Abend baten Rolf Milser und Antonio Pelle zum 21. Landhaustreff an den Tisch. Neben vielen Vertretern aus Politik und Wirtschaft begrüßten beide Gastgeber die Ministerpräsidentin des Landes NRW Hannelore Kraft, die sich den ganzen Abend über bürgernah und entspannt präsentierte. Mit dem bekannten Radio-Journalisten Manni Breuckmann gab sich die sympathische SPD-Politikerin einem amüsanten Schlagabtausch hin.
Der Landhaustreff gilt schon seit Jahren zu einem der beliebtesten Events der Duisburger Gesellschaft. Firmen, Konzerne, Gesellschaften und Banken aus Nordrhein-Westfalen buchen Tische und laden hierzu besondere Geschäftspartner zu einem besonderen Abend ein. An diesem Abend nahmen 170 Gäste Platz und ließen sich zwischen einer Vorspeise aus Garnelen, einer Hauptspeise von Kalbsinvoltini und einem Nachtisch aus Schokotörtchen nicht nur kulinarisch verwöhnen. Das Rahmenprogramm, zu dem ein Talk mit der bodenständigen Mülheimerin Hannelore Kraft und ein Auftritt vom Duisburger Kabarettisten Kai-Magnus Sting gehörte, rundeten den Abend erfolgreich ab.
Nach der Vorspeise verstummte der Saal. Manni Breuckmann gab sich besonders geehrt. An diesem Abend stellte sich Hannelore Kraft seinen Fragen. Allerhand private Dinge konnte er der Spitzenpolitikerin entlocken. Eine bodenständige Politikerin die den Kontakt zum Volk nicht verloren hat. Dies zeichnet Hannelore Kraft ganz besonders aus.
Mit Duisburg verbindet sie mehr als man denkt. Wirtschaftswissenschaften studierte sie in Duisburg an der Universität und wohnte einige Jahre in der City, nahe dem Lehmbruck-Museum. Der Liebe wegen zog sie in den Duisburger Norden, doch die Liebe währte nicht lange.
Hannelore Kraft liebt den Fußball. Ihr Mann selbst ist Fan des MSV-Duisburg, doch ihre Liebe zählt zu den „Fohlen“, dem Borussia Mönchengladbach. Bereits seit 40 Jahren sei sie eine Anhängerin des Bundesligisten. „Nur ein guter Fan bleibt seinem Verein immer treu und wechselt ihn nicht wie die Unterwäsche“, sagte sie mit einem Lächeln. In der wenigen Freizeit die sie zur Verfügung habe nutze sie gelegentlich einen Stadionbesuch zu einem Spiel ihrer Lieblings-Mannschaft. Die sonst so ruhige Politikerin verriet, das sie hier auch schon einmal renitent werden kann, wenn zu Unrecht gegen ihre Mannschaft gepfiffen würde. Auf dem Platz würde es sie selten halten.
Zur momentanen Situation Duisburgs, bezüglich der anstehenden Abwahl Sauerlands hielt sie sich abwehrend zurück. „Ich nehme die Abwahl neutral wahr“, sagte Hannelore Kraft. „Wie es in Duisburg weiter geht, müssen die Duisburger für sich alleine entscheiden“, fügte sie hinzu. Breuckmann als erfahrener Journalist legte gewitzt noch einmal nach und Hannelore Kraft, deren Sohn sich am Tag der Loveparade-Katastrophe ebenfalls in Duisburg aufhielt antwortete energisch: „Gibt es nur eine politische oder auch eine persönliche Verantwortung? Es gibt ganz klar eine politische Verantwortung!“
Zu ihrer politischen Laufbahn ließ sie sich beherzt humorvoll aus. Erst im Alter von 33 Jahre trat sie 1994 der SPD bei und legte einen Traumstart hin. Doch der Beitritt in die Partei ließ ungeplant länger auf sich warten. Oft habe sie bei Wahlkämpfen Plakate geklebt und sich auch sonstig engagiert. Mehrere Anläufe habe sie benötigt bis ihr dann ein Anmeldebogen in die Finger fiel. Irgendwann an einem SPD-Stand griff sie zu einem Anmeldeformular und füllte diesen dann aus.
Nicht immer hatte sie es auf ihrem Werdegang leicht gab sie im Talk zu verstehen. Sie habe lange Handball gespielt in ihrer Jugend. Nach einer abgeschlossenen Ausbildung entschied sie sich zu einem Studium, welches sie aus eigener Kraft finanzierte. Mit Jobs, Bafög
und später Halbwaisenrente bestritt sie ihren Lebensunterhalt. Aus diesem Grunde entschied sie sich später Familie und Bildung zu ihrer Kernpolitik zu machen. „Frauen haben es nicht einfach in der Politik“, gab sie im Gespräch zu verstehen. „Frauen werden in der Sparte oft mit anderen Adjektiven belegt“, sagte sie. „Bei den männlichen Kollegen heißt es immer: Das war eine kämpferische Rede. Bei einer Frau heißt es dann: Was für eine Zicke.“
Ein weiteres Highlight legte Kai-Magnus Sting mit seinem Schussfeuer an Gags, Parodie und Klamauk über die Ehe, der heutigen Internetwelt und dem Service-Labyrinth Deutschlands hin.
Nachdem sich die Lachmuskeln entspannten ließ man den Abend besinnlich ausklingen.
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