DGB Niederrhein für eine Stärkung der Beruflichen Bildung
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Duisburg – Der DGB in der Region Niederrhein warnt eindringlich vor einer Abwertung beruflicher Bildungsabschlüsse. Hintergrund ist der Beschluss der Kultusminister bei der Erarbeitung des sogenannten deutschen Qualifikationsrahmens (DQR), das Abitur höher einzustufen als die Berufsabschlüsse.
„Die Kultusminister wollen im Qualifikationsrahmen dokumentieren, dass ein Abitur eine bessere Qualifikation darstellen soll, als eine Ausbildung in unserem hervorragenden dualen Ausbildungssystem. Das ist ein vollkommen falsches Signal auch vor dem Hintergrund des drohenden Fachkräftemangels“, erklärt Ulrich Rieger vom DGB. Die Gewerkschaften sind überzeugt davon, dass eine solide abgeschlossene Berufsausbildung mindestens gleichwertig mit dem Abitur sei und fordern schon seit langem, Facharbeiter-Abschlüsse auch als Zugangsvoraussetzung für Hochschul-Studien anzuerkennen.
„Nicht alleine die Anzahl der akademischen Grade, sondern die fundierte berufliche Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter sind wichtige Parameter für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen in unserer Region“, so Rieger weiter. „Wirtschaftlich am erfolgreichsten stehen nach wie vor am besten jene Betriebe da, in denen gut ausgebildete und hoch motivierte Belegschaften ihr Handwerk von der „Pike auf“ gelernt haben.“
Zugleich appelliert der DGB an die Unternehmen in der Region, nicht in ihren Ausbildungsbemühungen nachzulassen, um der nach wie vor hohen Nachfrage nach Ausbildungsplätzen gerecht zu werden. „Da ist noch Luft nach oben“, kommentiert Rieger die Entwicklung auf dem regionalen Ausbildungsstellenmarkt.
Den jungen Menschen, die unmittelbar vor einer Entscheidung der Berufswahl stehen, rät der DGB, eine Berufsausbildung in einem der über 300 anerkannten Ausbildungsberufen anzustreben. Das bedeutet für die weitere Lebensplanung keineswegs den Verzicht auf ein späteres Studium. „Im Gegenteil, eine fundierte berufliche Grundbildung und ein abgeschlossenes Studium bietet jungen Menschen hervorragende Chancen auf dem Arbeitsmarkt“, so Rieger abschließend.