Fans rockten die Hafenstraße – Rot Weiss Essen – SC Westfalia Herne 3:2
Am Freitagabend empfing der bereits feststehende Aufsteiger Rot Weiss Essen den abstiegsbedrohten SC Westfalia Herne, für den es heute im Gegensatz zu Rot Weiss Essen um wichtige Punkte für den Klassenerhalt ging.
Bereits vor der Partie herrschte an der Hafenstraße in Essen eine atemberaubende Stimmung, was sicher an der Spielansetzung lag. Denn bekanntlich sind die Flutlichtspiele an der Hafenstraße Kult.
RWE Coach Waldemar Wrobel konnte personell aus dem Vollen schöpfen. Eine große Überraschung in der Startelf hatte er dennoch parat, denn für den Stammkeeper Dennis Lamczyk stand Moritz Niebuhr im Kasten der Rot Weissen.
Um Punkt 19.30 Uhr war es dann soweit, die Partie wurde von Schiedsrichter Michael Riesener angepfiffen.
Zu Beginn der Partie tasteten sich beide Mannschaften vorsichtig ab, ohne dem Gegner dabei zu nahe zu kommen.
Den ersten Ball vor das Tor von Herne Keeper Kurz brachte Meik Kutka, doch Leon Enzmann verpasste knapp. Somit konnte Kurz diesen Ball ohne Probleme klären.
Rot Weiss Essen übte daraufhin mehr Druck auf den Gegner aus, doch ohne konsequent genug abzuschließen.
In den ersten 20. Spielminuten sahen die 6057 Zuschauer an der Hafenstraße keine einzige richtige Torchance, allerdings beide Mannschaften mit vielen Ballverlusten.
In der 24 Spielminute dann die erste aufregende Szene des Spiels. Nach einem angeblichen Foulspiel von Meik Kuta gegen Herne folgte der Pfiff von Schiedsrichter Michael Riesener. Er entschied auf Elfmeter zugunsten von Herne. Dieser wurde anschließend von Nils Eisen sicher ins rechte Eck verwandelt. Er ließ dabei Moritz Niebuhr keine Abwehrchance. Diese Entscheidung allerdings sehr fraglich. Im Georg Melches Stadion folgten „Schieber! Schieber! Schieber!“ Rufe .
In der 24. Spielminute dann die Antwort der Mannschaft von Essen Coach Waldemar Wrobel. Nach einem Konter folgte eine tolle Hereingabe von Kevin Lehmann. Diese wurde erfolgreich von Holger Lemke verarbeitet, denn er erzielte den 1:1 Ausgleichstreffer.
Die Partie nahm langsam an Fahrt auf und beide Mannschaften wussten um ihre Stärken. Herne im direkten Gegenzug mit einer Offensivaktion durch Ludwig Kofo Asenso. Dieser allerdings ohne Erfolg im Torabschluss.
In der 36. Spielminute wurde Herne allerdings belohnt. Nach einem Eckball von Özay Gökyesil verwandelte Ludwig Kofo Asenso sicher zur 1:2 Führung für die Mannschaft von Herne Coach Ulrich Reimann.
Das war allerdings die letzte nennenswerte Aktion der ersten Hälfte. Anfangs beide Teams schwach, aber im Schlussteil der ersten Hälfte folgten dann die Offensivaktionen, die meist mit einem Treffer endeten.
Um Punkt 20:16 Pfiff Schiedsrichter Riesener dann zur Halbzeitpause. Herne ging verdient mit einer 1:2 Führung in die Kabine, da sie im Torabschluss konsequenter waren.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit brachte RWE Coach Waldemar Wrobel mit Dirk Jasmund einen absoluten Führungsspieler in die Partie, er sollte dabei helfen das Spiel gegen Herne zu drehen. Mit Top Torschütze Timo Brauer kam eine weitere Offensivkraft in die Partie.
Die beiden Einwechslungen machten sich schnell bemerkbar, da Essen die Anfangsphase der zweiten Halbzeit dominierte.
In der 53. Spielminute wurde die Offensivabteilung von Rot Weiss Essen dann belohnt. Suat Tokat setzte sich gleich gegen vier Defensivspieler von Herne durch. Die Zuschauer an der Hafenstraße glaubten kaum noch an einem erfolgreichen Torabschluss, doch da täuschten sich die Fans im Georg Melches Stadion gewaltig. Tokat zog eiskalt aus rund 16 Metern ab und erzielte den 2:2 Ausgleichstreffer für die Rot Weissen. (53. Spielminute)
Nach dem 2:2 Ausgleichstreffer war die Kulisse an der Hafenstraße so, wie man sie bei Flutlichtspielen gewohnt ist, nämlich prächtig und ein Gänsehaut Feeling machte sich im Stadion breit und die Zuschauer sorgten für eine fantastische Kulisse.
Dieses puschten auch beide Mannschaften, denn in Zweikampfsituationen ging es mächtig zur Sache, so war Schiedsrichter Riesener mehrmals dazu gezwungen diese Partie zu unterbrechen. Doch das war genau das, was die Fans in Essen sehen wollten, Aggressivität und Kampf in der Schlussphase der Saison, damit das leidenschaftliche Bild der Mannschaft nicht beschädigt wird nach dem Aufstieg.
In der 65. Spielminute kam dann Herne nochmal zum Zuge in Richtung Strafraum der Essener. Doch nach einem flachen Ball von Michael Erzen konnte Meik Kutka erfolgreich klären.
Doch ließ sich RWE nicht unterkriegen. Im direkten Gegenzug folgte eine Offensivaktion der Rot Weissen nach einer Flanke von Dirk Jasmund. Doch Kerim Avic konnte nicht abschließen.
Allerdings nur eine Minute später dann die Wende. Nach einem Foulspiel von Herne an Kerim Avic entschied Schiedsrichter Michael Riesener auf Foulelfmeter für Rot Weiss Essen.
Daraufhin forderte das gesamte Georg Melches Stadion: „Timo Brauer! Timo Brauer! Timo Brauer!“ – Die Fans wurden erhört denn Timo Brauer trat an und verwandelte sicher zum 3:2 Führungstreffer für die Rot Weissen.
Die Einwechslung von Waldemar Wrobel mit Brauer und Jasmund zur zweiten Halbzeit erwies sich als voller Erfolg, da die erhoffte Wende kam. Nach einer 1:2 Führung scheiterte Herne an der Qualität von Essen die in der zweiten Hälfte auf Vollgas schalteten. Herne ohne Chance zur Gegenwehr.
Auch in der Schlussphase war das Team von RWE Coach Waldemar Wrobel die dominierende Mannschaft mit mehr Ballbesitz sowie Offensivaktionen, die nach einem konzentrierten Abschluss mit Treffern belohnt wurden.
Um Punkt 21.17 Uhr war dann Schluss. Rot Weiss Essen gewann die Partie nach einer kämpferischen Leistung mit 3:2. Herne allerdings, das bleibt zu erwähnen, präsentierte sich nicht wie ein Absteiger.
Aus diesem Grund konnten die Fans von Westfalia Herne trotz der 3:2 Niederlage mit Optimismus nach Hause fahren. Doch was sich nach dem Spiel auf Essener Seite abspielte sorgte einfach nur für Gänsehaut. Die Essen Fans verwandelten die Hafenstraße zu einer Festung. Fans und Spieler genossen diese Party sichtlich. „Das ist Hafenstraße!“ äußerte sich RWE Coach Waldemar Wrobel nach dem Spiel auf der Pressekonferenz.
Nach dem Spiel gab es für RWE – Stürmer Timo Brauer von seinem Chef Waldemar Wrobel noch ein Extralob:
„Timo war sehr präsent auf dem Platz! Er hat sich sehr bemüht sein Spiel zu machen! Der Junge hatte auch in der U23 viele volle Aktionen! Sein Einsatz ist lobenswert.“
Für Rot Weiss Essen geht es nun am kommenden Freitag den 13. Mai 2011 gegen die Zweitvertretung der Alemannia aus Aachen weiter um Punkte. Während Westfalia Herne „spielfrei“ hat.
Bilder finden sie unter http://xtranews.de/imagedesk/index.php/Fu-ball-Regional–und-3-Liga/Rot-Wei-Essen-gegen-SC-Westfalia-Herne