75-jährige Frau in Krefeld erwürgt
Krefeld – Am 17.03.2011, gegen 21.00 Uhr, suchte ein 42-jähriger Mann in Krefeld die Canesstr. 20 auf. Hier wohnte seine Bekannte, die 75-jährige Rentnerin Frau Beate Anni Sieper. Frau Sieper wohnt seit Jahren allein in ihrer Zweizimmerwohnung im Erdgeschoss. Der 42-jährige und seine Ehefrau betreuen seit längerem die eigentlich noch rüstige Rentnerin. Nachdem diese vor einigen Wochen wegen einer Lungenembolie im Krankenhaus war, sah man noch häufiger nach ihr, um zu sehen, wie es ihr geht. Sie litt zuletzt unter starken Rückenschmerzen.
Am Mittwochabend, den 16.03.2011, hatte der Zeuge noch längere Zeit bis gegen 20.30 Uhr mit ihr telefoniert.
Am Donnerstag hatte sie dann einen geplanten Arzttermin nicht wahrgenommen und war telefonisch nicht erreichbar. Die geistig noch agile Rentnerin verfügt neben einem Festnetztelefon auch über ein Handy und so machten sich die Zeugen nach Ablauf des Tages Sorgen sie nicht erreichen zu können.
Mit einem für Notfälle überlassenen Zweitschlüssel begab sich der 42-jährige Zeuge zur Wohnung. Er öffnete die verschlossene Wohnungstüre und konnte die Türe nicht gänzlich öffnen. Durch den Türspalt sah er hinter der Türe im Flur die 75-jährige auf dem Boden liegen, regungslos und nicht ansprechbar.
Der Zeuge alarmierte die Rettungsdienste und Polizeibeamte suchten die Wohnung auf. Die Frau wurde tot in der Diele auf dem Boden liegend aufgefunden. Der Notarzt stellte eine ungeklärte Todesursache fest.
Die bei unklaren Todesfällen immer hinzu gerufenen Kriminalbeamten stellten fest, dass die Sachlage dubios erschien. Die Türen einiger Schränke standen offen, die Balkontüre war nicht verriegelt. Auf Grund der Gesamtumstände alarmierten sie die Fachdienststelle KK 11, eine Mordkommission wurde eingerichtet. „Bei der ersten Untersuchung der Leiche konnten wir keine eindeutigen Einwirkungen todesursächlicher Gewalteinwirkung erkennen.“ teilte Gerd Hoppmann, Leiter der Mordkommission mit.
Am 18.03.2011 erfolgte auf Anordnung der zuständigen Staatsanwältin, Frau Stelmaszczyk, die Obduktion der Leiche in der Rechtsmedizin. Trotz äußerlich nur gering vorhandener Spuren der Gewalteinwirkung wurde festgestellt, dass die 75-jährige eindeutig erwürgt worden ist.
„Wir gehen davon aus, dass Frau Sieper am Mittwochabend, den 16.03.2011, nach 20:30 Uhr, bevor sie zu Bett ging, von einem bisher unbekannten Täter in ihrer Wohnung aufgesucht und erwürgt worden ist,“ teilte Gerd Hoppmann mit.
Möglicherweise verließ der Täter die Wohnung durch die Balkontüre über den Balkon zur Camesstraße hin.
Die Untersuchungen der Wohnung dauern noch an.
Ob etwas aus der Wohnung entwendet wurde, steht noch nicht fest. Zur Identität des Täters oder dem möglichen Motiv liegen noch keinerlei Erkenntnisse vor. Frau Sieper galt, soweit bisher bekannt wurde, als recht vermögend.
Zeugen, die sachdienliche Angaben im Zusammenhang mit Frau Sieper und dem Lebensumfeld der 75-jährigen Witwe machen können, werden gebeten sich zu melden. Insbesondere wird um Mitteilung gebeten, wenn verdächtige Beobachtungen im Bereich der Camesstraße 20 gemacht wurde. (Es handelt sich um keine Durchgangsstraße / Das 30-Parteienwohnhaus liegt an einem Wendehammer)
Hinweise werden erbeten an die Mordkommission in Krefeld. Tel. 021516340