3.300 Streikende bei der AWO in NRW
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In Nordrhein-Westfalen sind heute viele AWO-Kindertagesstätten geschlossen geblieben. Die Versorgung in den meisten Seniorenzentren und Behinderteneinrichtungen lief nur „auf Sparflamme“ wie an Wochenenden. 3.300 Beschäftigte des Wohlfahrtsverbandes beteiligten sich an einem Warnstreik der Gewerkschaft ver.di, um für bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Auf dem Dortmunder Friedensplatz demonstrierten 2.900 AWO-Beschäftigte aus vielen Landesteilen im Schneegestöber. Ein Elternsprecher aus Bochum erklärte während der Kundgebung die Solidarität vieler Eltern mit den Forderungen der AWO-Beschäftigten. In einem Schreiben wurden die Verantwortlichen des Wohlfahrtsverbandes aufgefordert, die berechtigten Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu berücksichtigen.
Am morgigen Freitag (17.12.) beginnt in Düsseldorf die 5. Verhandlungsrunde für die 22.000 Tarifbeschäftigten des Wohlfahrtsverbandes. „Dies ist die entscheidende Runde“, sagte Sylvia Bühler, ver.di Fachbereichsleiterin Gesundheit und Wohlfahrt in NRW. Man erwarte von der Arbeitgeberseite “mehr Entgegenkommen als beim letzten Mal“. Beide Seiten wollen sich Zeit nehmen, um möglichst noch vor Weihnachten einen Durchbruch zu erreichen. „Die Beschäftigten erwarten, dass das neue Arbeitgeberangebot kompromissfähig ist“, erklärte Bühler.
Beim derzeitigen Fachkräftemangel in der Altenpflege und bei Erzieherinnen im Kita-Bereich müsse sich die AWO als attraktiver Arbeitgeber aufstellen, um das qualifizierte Personal zu binden und neues zu gewinnen.
ver.di will für die AWO-Arbeitnehmerinnen und -Arbeitnehmer unter anderem eine Erhöhung der Entgelte um 4,5 Prozent, mindestens jedoch 70 Euro monatlich. Auszubildende sollen 50 Euro monatlich mehr und eine Übernahmegarantie für mindestens 12 Monate bekommen. Für besonders belastende Dienste wie Nachtarbeit will die Gewerkschaft höhere Zuschläge durchsetzen. Erstmalig soll auch das Einspringen aus der Freizeit mit einem Zuschlag belegt werden. Insbesondere zur Forderung nach gleicher Bezahlung von Stammbelegschaften und Leiharbeitern konnte noch keine Einigung erzielt werden.