Umfassende Bühnenpräsenz Mezzosopranistin Magdalena Kožená
Im Gespräch wirkt Magdalena Kožená fast schüchtern, ist kaum geschminkt – ganz anders als viele Opernsängerinnen, die sich nur in der Maske der Perfektion ertragen. Auf der Bühne aber öffnet sie ihr Herz, raubt einem mit ihrem Gesang schier den Atem. Pianistin wollte sie einst werden, und Sängerin. So ließ sie sich in ihrer Heimatstadt Brünn und in Bratislava in beiden Fächern ausbilden. Dann erkannte sie: „Beim Klavierspielen hatte ich keinen Kontakt zum Publikum. Beim Singen aber kann man den Menschen in die Augen schauen.“ Von ihrer fundierten Klavierausbildung profitiert sie heute noch: „Ich denke nie nur an meine Linie, ich höre das gesamte Orchester. Manche Sänger hören nur sich und merken nicht, dass sie begleitet werden!“
Der von Eitelkeiten beherrschte Opernbetrieb hat sie nicht bestechen können. Als junge Frau sah sie ihre künstlerische Zukunft bescheiden am Nationaltheater in Prag: „Wichtig war nur die Musik und nicht, ob man diese oder jene Rolle an der Met singt.“ Doch es kam anders, nachdem sie 1995 Preisträgerin des 6. Internationalen Mozart-Wettbewerbs in Salzburg wurde. Fortan brillierte sie in Mozart-Partien, schaffte den Durchbruch als Nerone in Monteverdis L’incoronazione di Poppea, feierte Erfolge als Glucks Orphée und in den Opern Händels. Als Konzert- und Liedinterpretin reicht ihr Repertoire von Purcell, Schumann bis hin zu Strauss. Das zeitgenössische Repertoire und das ihrer tschechischen Heimat hat sie nie aus den Augen verloren. Vielfach wurde sie ausgezeichnet und mit dem „Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres“ geehrt. Heute lebt sie mit Ehemann Sir Simon Rattle und den Söhnen in Berlin.
In Dortmund wird Magdalena Kožená mit italienischer Musik aus dem 16. und frühen 17. Jahrhundert faszinieren, mit Liebesliedern von Monteverdi, Caccini, Barbara Strozzi und anderen. „Ich war 16“, erinnert sich die heute 37-jährige Künstlerin, „da habe ich mit einem Renaissance-Ensemble Konzerte gegeben“. Diesmal steht ihr das Ensemble Private Musicke zur Seite.
Di., 09.10.2010, 20.00 Uhr
Magdalena Kožená – Private Musicke
Hugh Sandilands, Gitarre
Daniel Pilz, Colascione
Jesús Fernández Baena, Theorbe
Margret Köll, Harfe
Brigitte Gasser, Lira da Gamba
Richard Myron, Violone
David Mayoral, Perkussion
Pierre Pitzl, Gitarre, Leitung
Magdalena Kožená, Mezzosopran
Einzelpreise in Euro:
58,00 / 49,00 / 44,00 / 36,00 / 19,00 / 10,00
zzgl. 10% Service- und 1,50 Euro Systemgebühr
RWE-Jugendrabatt 12,50 Euro (inkl. Gebühren)
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