Duisburger Philharmoniker: 1. Kammerkonzert | Wenn das Schicksal anklopft
Die junge deutsch-japanische Pianistin Alice Sara Ott eröffnet am Sonntag 26. September um 19 Uhr in der Philharmonie Mercatorhalle den Reigen der Duisburger Kammerkonzerte in der Spielzeit 2010/2011. Die 1988 in München geborene Musikerin wurde schon im Kindesalter mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, was ihr die Türen der großen internationalen Konzertsäle öffnete.Man muss freilich mehr sein als ein viel versprechendes Nachwuchstalent, um Exklusivkünstlerin bei der „Deutschen Grammophon“ zu werden. Diese Ehre wurde Alice Sara Ott bereits im Jahre 2008 zuteil. Und das große Vertrauen, das man bei der Nobelmarke in sie setzte, wurde nicht enttäuscht: Ihre beiden ersten CD-Veröffentlichungen mit Werken von Chopin und Liszt stürmten die Charts und wurden auch von der Fachpresse einhellig gelobt. Alice Sara Ott wird dafür im Oktober einen der begehrten „Echo Klassik“-Preise entgegennehmen.
Zu diesem Zeitpunkt ist dann auch ihre dritte CD auf dem Markt, die den jeweils ersten Klavierkonzerten von Franz Liszt und Peter Tschaikowsky gilt – virtuose Hochseilakte, die selbst gestandePodiumslöwen das Fürchten lehren. Neben ihrem musikalischen Ausnahmetalent hat Alice Sara Ott offenbar auch eine gute Portion Mut und Selbstbewusstsein mitbekommen. Noch als Teenagerin sprangsie für den berühmten Murray Perrahia in Basel ein – und erntete Ovationen. Beim Klavierfestival Ruhr 2007 vertrat sie die erkrankte Elena Bashkirova mit einem
hinreißenden Solo-Rezital. Natürlich muss man immer auch ein bisschen Glück haben, damit sich solche Gelegenheiten bieten. Aber Alice Sara Ott war bereit, als das Schicksal anklopfte: sie hatte ihr Repertoire sicher in Kopf, Herz und Fingern und konnte die Gelegenheit nutzen, die sich ihr bot.
Heute wartet sie natürlich nicht mehr darauf, dass ein Kollege absagt. Ihre Verpflichtungen reichen bis weit in die Zukunft; alleine in der laufenden Saison wird sie mit Soloabenden beim Luzern Festival, im Festspielhaus Baden-Baden, beim Festivalvon Flandern und – im Rahmen einer großen Tournee – in bedeutenden Städten Japans gastieren. In Duisburg ist sie mit Werken von Beethoven, Chopin und Liszt zu erleben,
ein Programm, in dem sich Poesie und Bravour, Verinnerlichung und virtuoser Glanz die Waage halten. In der Philharmonie Mercatorhalle steht dafür mit dem neuen großen Bechstein-Flügel ein ideales Instrument zur Verfügung. Dessen reiches Farbspektrum wird in jeder Spielzeit mit einem eigens konzipierten „Bechstein-Klavierabend“ besonders herausgestellt.
1. Kammerkonzert – Bechstein-Klavierabend
So 26. September 2010, 19.00 Uhr
Philharmonie Mercatorhalle
Alice Sara Ott Klavier
Ludwig van Beethoven
Sonata quasi una fantasia cis-Moll op. 27/2 „Mondscheinsonate“
Frederic Chopin
Scherzo Nr. 2 b-moll, op. 31
Walter Ges-Dur op. 70 Nr. 1
Walzer As-Dur op. Posth. 69 Nr. 1
Walzer op. 64 No. 1 Des-Dur
Walzer op. 64 No. 2 cis-moll
Franz Liszt
6 Grandes Études d’après Paganini Nr. 1-6
Die Karten für das Konzert kosten zwischen 10 und 22 Euro, ermäßigt 5,50 bis 10,50 Euro.