Duisburger Bundestagsabgeordneter Johannes Pflug fordert eine realistische Integrationspolitik
Duisburg – In die Debatte um die Integrationspolitik hat sich jetzt der Bundestagsabgeordnete Johannes Pflug eingeschaltet. In der Klausurtagung der SPD-Bundestagsfraktion sowie im Bundesparteirat forderte er eine realistische Integrationspolitik.
"Die großen Integrationsdefizite können weder durch schöngeistige akademische Diskurse noch durch gut gemeintes ,Multikulti-Gutmenschentum‘ gelöst werden", machte Pflug deutlich. Vielmehr bedürfe es eines effektiven und effizienten Bildungssystems, das schon im Vorschulalter ansetze.
"Die Erziehungsberechtigten sind verpflichtet, dafür zu sorgen, dass ihre Kinder die deutsche Sprache erlernen und die Kindergärten und Tagesstätten besuchen. Nur so haben die Kinder später die Chance, einen guten Schulabschluss zu machen und eine berufliche Perspektive zu entwickeln – die Voraussetzungen von Integration", so Pflug weiter. Eine gute Bildungspolitik sei auch immer eine gute Integrationspolitik.
Er nahm jedoch auch die deutsche Politik in die Pflicht: "Die Politik muss die nötigen Mittel aufbringen, um dieses Bildungssystem zur Verfügung zu stellen." Kürzungen bei den Sprachkursen, wie z.B. in der Volkshochschule Duisburg, seien nicht hinnehmbar.
Ebenso plädierte Pflug für eine besondere Förderung jener Stadtteile, in denen es einen hohen Migrantenanteil gibt. "In solchen Vierteln muss mehr getan werden als in anderen Stadtteilen."
Die Äußerungen von Thilo Sarrazin lehnte Pflug in der laufenden Diskussion kategorisch ab: "Seine Aussagen zur Genetik halte ich für unsinnig und rassistisch. Wenn Sarrazin von ,Migrantenbräuten‘ und ,Kopftuch-Mädchen‘ spricht, dann ist dies äußerst abwertend und bringt uns keinen Schritt weiter."