Musik und Kultur der Synagoge
Ruhrgebiet – Heute wird in der Metropole Ruhr die dritte Biennale "Musik und Kultur der Synagoge" eröffnet. Konzerte, Lesungen, Vorträge und Führungen spiegeln die Bandbreite jüdischer Kultur in Deutschland wieder.
Das Kulturhauptstadtjahr 2010 im Ruhrgebiet widmet einen Schwerpunkt seiner Veranstaltungen der jüdischen Kultur in der Region. Auf dem Programm der Biennale „Musik – Kultur der Synagoge" stehen mehr als 30 Konzerte, Lesungen und Besichtigungen von Synagogen und jüdischen Friedhöfen, wie der Veranstalter Ruhr.2010 mitteilte. Damit wurde das Programm des Festivals im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahren deutlich erweitert.
Die traditionelle sakrale Musik des Judentums steht beim diesjährigen Festival im Mittelpunkt. Eröffnet wird die Biennale am 9. Mai durch die Berliner Sängerin Avitall Gerstetter. Ihr Programm "We will remember them" ist den mehr als sechs Millionen Juden gewidmet, die während der NS-Zeit ermordet wurden. Zu den Begleitmusikern Gerstetters gehört der Pianist Mike Lindup, der 1980 die Band Level 42 gründete. Mit dem Synagogal Ensemble Berlin, dem Leipziger Synagogalchor und dem Dortmunder Chor "Bat Kol David" nehmen außerdem drei hochkarätige Vokalensembles am Festival teil.
Neben den musikalischen Highlights gehört die Reihe „Jüdische Orte“ zu den weiteren Blickpunkten der diesjährigen Biennale. In Bochum, Dortmund, Duisburg und Gelsenkirchen werden zwischen dem 9. Mai und 15. Juli geführte Besichtigungen in Synagogen und auf Friedhöfen angeboten. Auch auf von Experten begleiteten Stadtrundgängen können die Teilnehmer die immer noch erhaltenen, vielfältigen Spuren jüdischen Lebens an Rhein und Ruhr entdecken. Schließlich runden eine Ausstellung über neue Synagogen in Deutschland und eine Tagung über den Aufbruch der jüdischen Gemeinden im Ruhrgebiet das facettenreiche Programm der Biennale „Musik & Kultur der Synagoge 2010“ ab.
Im Rahmen zahlreicher Führungen können Besucher außerdem Synagogen, jüdischen Friedhöfe und die zahlreichen anderen Spuren jüdischen Lebens an Rhein und Ruhr entdecken. Bei einigen Veranstaltungen besteht zudem die Möglichkeit kulinarische Spezialitäten aus der jüdischen Küche kennen zu lernen.