Datenhändler bricht Verhandlungen mit Bayerns Steuerfahndern ab
Steuerfahndern in Bayern bleiben die Daten geheimer Konten aus dem Ausland offenbar verwehrt, die ein anonymer Vermittler zum Kauf angeboten hatte. Der Kontakt zu dem Informanten sei abgebrochen und könne auch nicht mehr hergestellt werden, heißt es in Ermittlerkreisen. Der Anbieter habe keine Telefonnummern, Adressen oder andere Wege genannt, so der Spiegel in einer Vorabmeldung für sein am Montag erscheinendes Magazin, über die sich Steuerfahnder bei ihm melden können. Der Unbekannte hatte angeblich drei Datensätze mit Konten aus der Schweiz und aus Luxemburg in Bayern offeriert. In den vergangenen zwei Monaten hatte das Landesamt für Steuern vier dieser Konten überprüfen können. Alle vier Hin weise erwiesen sich als richtig, wobei zwei Bankkunden den Behörden ohnehin kurz zuvor bekannt geworden waren. Die Datenmenge erschien dem Landesamt jedoch zu gering, um zu entscheiden, ob und für welchen Preis gekauft werden soll. Der Informant hatte laut Presseberichten gefordert, nach dem Datenverkauf in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen zu werden, und man überlegte, ihn in Diamanten zu bezahlen, um keine Spuren zu hinterlassen. Bislang hat nur das Land Nordrhein-Westfalen geheime Steuerdaten mit Konten der Credit Suisse für 2,5 Millionen Euro erworben. Baden-Württemberg lehnte den Kauf derartiger Informationen kürzlich ab.