Von Insolvenz bedrohte Berliner – verschuldet und vom Senat alleine gelassen
Berlin. (openPR) Die Zahl der verschuldeten Haushalte in Berlin hat sich in den vergangenen 10 Jahren verdoppelt. Offizielle Zahlen der SCHUFA und des Inkassounternehmens creditreform belegen, dass die Schuldnerquote 1999 bei 101.000 und im Jahr 2008 bereits bei rund 200.000 Haushalten lag.
Der CDU-Abgeordnete Matthias Brauner führt aus:
„Es ist erschreckend, dass sich die Zahl der verschuldeten Haushalte verdoppelt hat. Das Beratungsangebot der Stadt wurde dem Bedarf allerdings nicht angepasst, so dass viele Schuldner keine rechtzeitige Beratung und Hilfe erhalten, um Existenz bedrohende Maßnahmen zu vermeiden. 53.628 Kurzberatungen wurden in 2008 durch die 99 Fachberater der 22 anerkannten Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen für akute Fälle durchgeführt. Tendenz steigend.
Der gestiegene Beratungsbedarf führte zu einer kontinuierlichen Zunahme der Wartezeit für eine Beratung: Im Durchschnitt wartet ein Beratungssuchender 5,3 Monate bis er eine Beratung erhält. Das ist deutlich zu lang für Menschen, denen eine Verbraucherinsolvenz droht.“
Bezirke und Land stellten im Haushaltsjahr 2008 insgesamt rund 6,4 Millionen Euro für die Finanzierung der Verbraucherinsolvenzberatungsstellen freier Träger zur Verfügung. Dennoch blieb vielen Beratungssuchenden nach Hinweis der offiziellen Beratungsstellen oft nur der Gang zu anderen, nicht anerkannten und damit nicht vom Land Berlin finanzierten Beratungsstellen wie Einrichtungen der Kirchen und der Diakonie.
Der Haushaltsexperte der CDU-Fraktion Matthias Brauner abschließend:
„Wie viele Fälle diese nicht anerkannten Beratungsstellen bearbeiten, ist unbekannt. Aber die Lösung kann und darf nicht sein, dass das Land Berlin sich zum einen selbst verpflichtet, die Sicherstellung des außergerichtlichen Entschuldungsverfahrens zu gewährleisten, und zum anderen dann nicht die ausreichenden Mittel zur Verfügung stellt, so dass eigenfinanzierte Einrichtungen die Beratungsaufgaben übernehmen müssen. Der Senat muss das Beratungsangebot dringend erweitern! Zum Beispiel indem die bisher nicht anerkannten Beratungseinrichtungen durch das Land Berlin finanziert werden.“