MSV Duisburg feiert den Befreiungsschlag – Fans verwandelten Arena in „Hexenkessel“
Der MSV Duisburg konnte nach dem Überraschungssieg beim 1. FC Nürnberg wieder neue Motivation im Abstiegskampf erringen. Die drei Punkte bei den Franken setzte bei Fans, Trainerteam, Mannschaft und Sponsoren neue Gefühle frei. Die Marketing-Abteilung der „Zebras“ setzte alles daran, dass viele Zuschauer im Duell gegen den direkten Konkurrenten TSV 1860 München den Weg in die Arena fanden.
Bereits vor der Partie zeichnete sich ab, dass der 30. Spieltag der 2. Bundesliga zumindest in Duisburg als „Feiertag“ gekennzeichnet werden kann. In der Vergangenheit kam es eher selten vor, dass sich der Verkehr bereits Stunden vor Spielbeginn an der Wedau staute, Warteschlangen im Einlass-Bereich sich über etliche Meter zogen und die U-Bahn Linie 79 und S-Bahnen überfüllt waren. Ein gutes Omen für den Gastgeber, denn die Fans des Meidericher Spielverein leben, wenn es drauf ankommt sind die Duisburger treu zu ihrem Club. Ein solcher Zusammenhalt ist bei den deutschen Proficlubs nur selten zu beobachten.
Die Zweitligapartie zwischen den „Zebras“ und den „Löwen“ startete rasch. Beide Teams setzten frühzeitig Impulse in der Offensive und wollten möglichst früh den Führungstreffer markieren. Viele Torchancen gab es in Hälfte eins aber nicht, sondern eher eine mäßige Zweitliga-Partie. Trainer und Zuschauer hatten sich bis zum Halbzeitpfiff wohl ein wenig mehr von beiden Teams erhofft.
Mickie Krause brachte Arena zum rocken
Bereits in der vergangenen 3. Liga Saison konnte der MSV Duisburg Schlager-Star Mickie Krause für einen Auftritt in der MSV-Arena gewinnen. Krause sorgte in der Aufstiegssaison bereits für eine gute Stimmung bei den Fans. Der Stimmungsmacher von Mallorca versprach, dass er im Falle des Aufstiegs nochmal in die MSV-Arena kommt. Versprechen losgelassen bedeutet bei Krause, dass er auch Wort hält. Im Abstiegsspiel gegen den TSV 1860 München war es nun soweit. Krause nutzte die Halbzeitpause, um die Fans auf den Rängen auf Betriebstemperatur zu bringen. Mit seinen Kult-Hits „Nur noch Schuhe an…!“, „Schatzi schenk mir ein Foto“, „Bier“ rockte er die Halbzeitpause und sorgte für eine faszinierende Stimmung auf den Rängen.
Krause-Effekt übertrug sich auf die Spieler
Es schien so, als wenn sich die gute Stimmung auf den Rängen auf das Leistungsvermögen der Spieler Auswirkung trug, denn plötzlich erhielt die Partie neuen Zug. Zunächst waren es die Gäste aus München, wo den Taktstock in die Hand nahmen. Das Engagement der Löwen wurde in der 64. Spielminute belohnt, als Liendl den 0:1 Führungstreffer für die Gäste markieren konnte.
Der MSV ließ sich von diesen Rückschlag nicht unterbuttern Fans und Mannschaft zeigten eine Reaktion. Bröker traf in der 73. Spielminute den Posten. Der Ball schien nicht so wirklich im Tor zu sein, außer beim Schiedsrichter-Gespann in der Leitung von Thorben Siewer. Das Gespann entschied auf Tor für den MSV Duisburg. Wie sich später per Video rausstellte eine krasse Fehlentscheidung, die im Abstiegskampf für viel Diskussionen sorgen wird. Den Duisburgern war diese Fehlentscheidung aber völlig egal, während der aktuellen Spielzeit mussten sie bereits viele Fehlentscheidungen gegen sich einstecken, somit jubelten Mannschaft, Fans und Offizielle lautstark.
Einen ähnlichen Treffer wurde dem MSV bereits schon mal 2010 beim 5:0 Heimsieg gegen den FSV Frankfurt zugesprochen, als Schiedsrichter Marco Fritz einen Lattenknaller im Tor sah und ebenfalls auf Tor für den MSV entschied.
Der 1:1 Ausgleichstreffer sorgte für neue Impulse in der Arena. Die Mannschaft des MSV nahm nun das Zepter in die Hand, aber auch die fantastischen Zuschauer legten eine Schippe drauf. Belohnt wurden die Zebras endgültig in der 85. Spielminute als Obinna den 2:1 Führungstreffer markieren konnte. Obinna zog aus der Distanz ab und schob aus dem Zentrum heraus unter die Latte. Herrlich…! Wahnsinn! Irre! Die Geschehnisse in der Arena sind kaum mit Worte zu fassen. Fans, Mannschaft und Offizielle lagen sich gefühlte Ewigkeiten in den Armen. Die Erlösung mit dem wichtigen Heimsieg ist der MSV Duisburg zwar noch Tabellenletzter, doch die Hoffnung an der Wedau lebt wieder.