Eine Lösung für das Depot in Mülheim-Speldorf? Hoffentlich und trotz tenBrinke/Rewe?!!
Vorab:
Die MBI begrüßen jede Wiedernutzung des Speldorfer Depots als wohnungsnahe Einkaufsmöglichkeit. Seit Penny Anfang 2008 das Depot verließ, haben die MBI dies gefordert. Keine andere Gruppierung in Mülheim hat derart oft und immer wieder nachgefragt, wann endlich eine andere Lösung als der Leerstand im Depot ermöglicht würde, wie die MBI dies taten. Das jahrelange Trauerspiel um das Depot ist leider nur ein Mosaikstein in dem gesamten städtebaulichen Fiasko in Speldorf. Doch egal. Zur Erinnerung
• MBI-Flugblatt von Ende Dez. 2007: „Trauerfall Stadtteilzentrum Speldorf ?“ als pdf-Datei unter http://www.mbi-mh.de/bis2009/Speldorfer_Fiasko.pdf
• Oder von Juni 2013: „Speldorf: Städtebauliches Fiasko sondergleichen im reichsten Mülheimer Stadtteil“ hier
Nun war am Samstag der WAZ zu entnehmen, dass die in Mülheim bestens bekannte Baufirma tenBrinke das Depot gekauft habe, um dort einen Rewe-Markt zu errichten.
Die MBI begrüßen es, wenn das Depot Speldorf endlich aus dem Besitz weltweit operierender hedge-Fonds wie Cerberus heraus ist. Allerdings hat tenBrinke sich noch ein branchenübliches Rücktrittsrecht vom Kaufvertrag einräumen lassen, sollte das Vorhaben in einem bestimmten Zeitraum nicht unter Dach und Fach zu bringen sein. Da fällt dem Mülheimer sofort das Beispiel Kaufhof und die Bad Hersfelder Firma Rosco ein. Heißt: Vorsicht ist geboten.
TenBrinke verspricht laut WAZ, einen Supermarkt und ein Cafe/Bistro. Das ist begrüßenswert. Genauere Pläne sind bisher unbekannt. Die Umbaupläne von Edeka mit Projektentwickler IMOBA, die jahrelang ihr Interesse am Depot bekundet hatten und nun von tenBrinke/Rewe „ausgestochen“ (WAZ-Zitat) wurden, waren den MBI bekannt und wären im allen wesentlichen Punkten von den MBI mitgetragen worden. Ob das auch bei tenBrinke so sein wird, hängt von dessen konkreten Plänen ab. Die MBI hoffen, dass auch die Gespräche mit der Politik darüber sehr bald beginnen. Allerdings scheint Vorsicht geboten: 1.) Ist tenBrinke bisher nicht gerade bekannt für Transparenz und 2.) macht „natürlich“ hellhörig, dass just Rewe auch ins Depot will, da bekanntlich nur wenige hundert m entfernt ein großer REW bereits existiert neben dem Penny-Markt, der aus dem Depot dorthin zog. Und Penny gehört halt auch zu Rewe.
Der WAZ-Kommentar sagt richtigerweise u.a.: „Beherztes Tun ist angesagt, eine fruchtbare Allianz von Investor und Stadt. Vielleicht ist die Chance gar einmalig. Geht es schief, drohen dem Depot weitere Jahre Dornröschenschlaf. Das will niemand!“
Doch nicht jede/r Speldorfer/Mülheimer sieht das wie die WAZ, vor allem nicht, wenn nach Jahren des Vor-Sich-Hin-Dümpelns trotz der jahrelangen Versuche von Edeka/Imoba urplötzlich kurz vor Wahlen die Erfolgsmeldung die „einzigartige“ Chance zu sein scheint! Das Beispiel der Luftnummer Ruhrbanium, das Frau OB zusammen mit Parteifreund Hoffmeister 3 Tage vor der letzten Wahl euphorisch als NonPlusUltra für den leeren Kaufhof präsentierte, ist nicht unvergessen. Deshalb ist unter dem WAZ-Artikel ein Leserbrief eines besorgten Mitbürgers nachzulesen, der befürchtet, dass auch die Lösung für das Depot Speldorf sich nach den Wahlen als Luftnummer entpuppen könne.
Die MBI hoffen das nicht und sie werden alles in ihren Kräften Mögliche daran setzen, eine für den geschundenen Stadtteil Speldorf bessere Lösung wenigstens für das Depot zu ermöglichen. Voraussetzung ist allerdings, dass tenBrinke/Rewe es ehrlich meinen mit Zitat WAZ-Artikel unten „Eine historische Chance zur Stadtteilreparatur“, und dass insbesondere tenBrinke in diesem Fall, anders als so oft in der Vergangenheit, nicht nur darauf setzt, einzig mit den Verwaltungsspitzen zu reden und zu entscheiden. Die Chance der Stadtteilrepararatur wird nur dann auch gut gelingen, wenn sowohl die Speldorfer Bürger wie auch deren gewählte Vertreter in Rat und Bezirksvertretung frühzeitig informiert und eingebunden werden!
L. Reinhard, MBI-Fraktionssprecher
P.S.
Das Stadtteilzentrum Speldorf besteht nicht nur aus dem Depot, wie die WAZ es schreibt. Selbst wenn hoffentlich eine verträgliche Lösung für das Depot nun endlich wahr werden würde, müssen auch andere Fehlentwicklungen in Speldorf korrigiert werden, will man wieder auf der gesamten Duisburger Str. zwischen Depot und ex-Bhf Speldorf ein lebendigeres Stadtteilzentrum mit deutlich verbesserter Aufenthaltsqualität. Die Verlagerung des Fallwerks Jost sowie die Beseitigung der Unterführung bleiben wichtige Aufgaben der Zukunft, egal ob die Chance für das Depot genutzt wird oder nicht!