Können Deutsche kein Kino?
Kiefer Sutherland, vielen bekannt aus der Echtzeit-Serie „24“ und Kirsten Dunst in einem deutschen Kinofilm? Das klingt interessant.
Lars von Trier lädt und ein, seinen damit hochkarätig besetzten Film „Melancholia“ anzuschauen – und die Welt titelt gar „Kirsten Dunst spielt die Rolle ihres Lebens“.
Tatsächlich müsste man sich Sorgen machen um Dunst, wenn dies die Rolle ihres Lebens gewesen wäre. Und um Sutherland, angesichts der Frage warum er in diesem Film mit spielt.
Denn Melancholia ist, ohne jede Übertreibung, der vermutlich schlechteste Film des Jahres. Und das nicht nur, weil die Geschichte in einer einzigartigen Langweiligkeit dargestellt wird und jede Emotion, jeder psychologische Kniff unter einer Schicht „könnte ich nur wie ich wollte“ begraben liegt.
Tatsächlich verursacht der Film bei einigen Besuchern auch spürbare pyshische Effekte, allem voran ein Gefühl von Schwindel und Übelkeit. Das ist durchaus gemeint wie geschrieben und dürfte seine Ursache in der unruhigen Kameraführung haben. Hier wird versucht, den Handkamera-Effekt von Blair-Witch-Project zu imitieren. Herausgekommen ist ein nervöses Zucken der Bilder, viel zu schnelle Perspektiven- und Szenenwechsel. Im Ergebnis kann einem tatsächlich richtig schlecht werden.
Es scheint, als könnten die Deutschen sich auf Klamauk verstehen, der „Schuh des Manitu“ ist ein Beispiel dafür. Aber ernsthafte Filme scheinen einfach nicht unser Ding zu sein. Und es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, wie Melancholia auch nur eine einzige, gute Kritik bekommen konnte.
Es sei denn, man redet es sich mit „aber das ist doch Kunst“ und „das versteht halt nicht jeder“ schön.