Verantwortung für Tiere: Tierschutzzentrum Duisburg e.V.
Das Duisburger Tierheim an der Lehmstraße 12 beherbergt derzeit gut 300 Tiere. 100 Hunde, ca. 130 Katzen und etwa 60 sonstige Kleintiere, wie Kaninchen und Reptilien, oder auch Vögel, werden täglich von den Tierheimmitarbeitern versorgt.
Über 20 Mitarbeiter, unter der Leitung von Gudrun Wunsch, beschäftigt der eingetragene Verein Tierschutzzentrum Duisburg. Unter diesen befinden sich derzeit 9 Auszubildende. Und wie die meisten deutschen Tierheime ist auch das Tierschutzzentrum Duisburg e.V. auf Spenden dringend angewiesen. Es besteht auch die Möglichkeit, als Fördermitglied diesem Tierschutzverein beizutreten. Alle dazu nötigen Informationen hat das Tierheim auf seiner gut konzipierten eigenen Website veröffentlicht.
Dort werden auch viele Tiere vorgestellt, die dringend ein neues Zuhause suchen. Und auch hier finden sich viele Tiere, vornehmlich Hunde, die irgendwann von ihren ursprünglichen Besitzern abgegeben wurden, weil sie sich aus Unkenntnis über die jeweilige Hunderasse offenbar nicht mehr in der Lage gesehen haben, diesen Hund weiter zu behalten. Die Anschaffung eines Haustieres, und dies muss immer wieder reklamiert werden, sollte gut überlegt sein. Ein niedlicher kleiner Hundewelpe wird nun mal irgendwann zu einem ausgewachsenen Hund mit artentsprechenden Bedürfnissen. Oftmals ist das die Zeit, wo die anfängliche Begeisterung einiger Menschen rapide abnimmt und sich so manches Hundeschicksal besiegelt. Tierheime sind dann die Anlaufstelle solcher Tierbesitzer. Das man sich beim Kauf eines Hundewelpen auf eine lebenslange Beziehung einlässt, ist manchen Mitmenschen offensichtlich nicht bewusst. Das gleiche gilt natürlich auch für Katzen. Denn gerade sie findet man in deutschen Tierheimen zuhauf. Die dann im Tierheim untergebrachten traumatisierten Tiere müssen dann umsorgt und gepflegt werden, um irgendwann und bestenfalls, in ein neues Zuhause weitervermittelt zu werden.
Allerdings gibt es auch oft nachvollziehbare Gründe, sich von seinem Haustier trennen zu müssen. Sei es durch Alter, Krankheit, oder einfach aus finanziellen Nöten.
Von daher ist die Arbeit der Tierheimmitarbeiter nicht hoch genug zu loben. Und wichtig erscheint auch die Überlegung, bei der Anschaffung eines neuen Haustieres zuerst einmal das Tierheim vor Ort aufzusuchen. Denn dort warten viele Tiere auf einen neuen Lebensbereich.
Wer das Tierheim Duisburg unterstützen will, kann dies direkt durch eine Spende auf das Konto 264001496 bei der Stadtsparkasse Duisburg (BLZ: 35050000) tun. Bei der Versorgung, auch der tierärztlichen, der Tiere zählt jeder Euro!
Duisburger Tierheimpraktikant Dennis Stempel
Der 17-jährige Dennis Stempel ist ein tierbegeisterter junger Mann. Von daher war einer seiner größten Wünsche mit Tieren zu arbeiten.
Wie viele andere junge Menschen war auch er auf der Suche nach einer Möglichkeit, seinen Wunsch beruflich umzusetzen. Und wie die meisten der Interessierten hatte er bisher wenig Glück in diesem Arbeitsbereich tätig zu werden. Das Tierheim Duisburg bot ihm aber kurzfristig die Chance ein Praktikum in seinen Einrichtungen zu ermöglichen. Das die Entscheidung für das Tierheim richtig war sagte uns der für Dennis zuständige Tierheimmitarbeiter Markus Pikovszky . Schon nach wenigen Tagen sei man mit Dennis‘ Engagement und Umgang mit den Tieren hoch zufrieden. Dennis macht sein unbefristetes Praktikum im Katzenhaus. Zu den Hunden darf er aufgrund seines Alters noch nicht. Dort ist das Mindestalter, aus versicherungsrechtlichen Gründen, auf 18 Jahre festgelegt. Denn wie in den allermeisten Tierheimen sind auch in Duisburg Hunde untergebracht, die der Hundeverordnung unterliegen.
Für Dennis ist die Arbeit mit Tieren ein Glücksfall. Vor über einem Jahr war auch er Opfer der Loveparade-Tragödie. Wie viele andere betroffene Menschen erlitt Dennis ein Trauma in der Massenpanik an der Rampe des Loveparade-Geländes. Körperlich relativ unversehrt, aber psychisch traumatisiert gehörte er zu den 500 Verletzten des Duisburger Dramas. Dieses Erleben war ein tiefer Einschnitt in sein junges Leben, wie auch in das seiner Mutter und seiner Großmutter.
Ich lernte Dennis anlässlich der Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Loveparade-Tragödie kennen. Ein sympathischer und sensibler junger Mann, der mir nach dem Treffen sagte, dass mit dem heutigen Tag, dem Jahrestag, für ihn ein neues Leben beginnen sollte. Weg von den schlimmen Erinnerungen und Eindrücken der Massenpanik, hin zu einer fröhlicheren Zukunft. Die Loveparade sollte in seinem jungen Leben nun keine bedrückende Rolle mehr spielen. Worte eines 17-jährigen, der durch das schlimme Erlebte gereift ist. In der Zeit nach der Loveparade wurde auch ihm viel Anteilnahme und Hilfe zuteil. Sei es durch Thomas Gottschalk oder aber durch Hannelore Kraft , der NRW-Ministerpräsidentin. Besonders Hannelore Kraft hat bei Dennis Schicksal viel Einfühlungsvermögen bewiesen. Ihre erneute Einladung an ihn ist dafür nur ein weiterer Beleg.
Ich wusste um seinen großen Wunsch, mit Tieren zu arbeiten und danke daher an dieser Stelle noch mal den Verantwortlichen des Duisburger Tierheims ihm diesen Wunsch zu erfüllen.
Als wir Dennis anlässlich dieses Artikels im Tierheim besuchten, erlebten wir einen aufgeblühten, fröhlichen Praktikanten, der in seiner Arbeit förmlich aufzugehen scheint. Und das er mittlerweile eine der ihm anvertrauten Katzen gleich ins Herz schloss und sie mit nach Haus nahm, überrascht dann auch nicht.
In unserem letzten Gespräch konnte Dennis das alles nur bestätigen. Und seine Oma Rosemarie Wortmann sagte mir, wie glücklich sie sei, ihren Enkel nach diesem schlimmen Jahr mal wieder lachen zu sehen und wie gut es ihr dadurch selber wieder geht. Alle drei, Dennis, seine Mutter Sandra und seine Oma, wollen nun das Thema Loveparade allmählich vergessen und hinter sich lassen. Der erste Schritt dafür ist getan!
(Fotos Thomas Rodenbücher)