Kuhls Kolumne: TAGESBEFEHL DES COMMANDANTE: ARSCH HOCH, DUISBURG!
Morgen, Dienstag, 20Uhr im Djäzz, Eintritt frei
Duisburg hatte den Strukturwandel und vierzig Jahre Pfründewirtschaft der SPD zu verkraften, was schon ein enormes Problem darstellt. Dann kam der Adolf und hat es in einem siebenjährigen Kraftakt geschafft, wirklich alles plattzumachen. Die Bau- und Geschäftshoheit an Multidevelopment, die GEBAG-Pleite, der serielle Untergang kultureller Einrichtungen – man kann das hier nicht in Gänze aufführen.
Seit der Love-Parade wächst die Wut. Das wurde ja auch langsam Zeit. Sätze wie „Ich komm aus Duisburg – und ich steh dazu!“ will ich nicht mehr hören. Lethargie und Resignation sind Wasser auf die Mühlen derer, die die Verwüstung Duisburgs betreiben. Jetzt sind wir gefragt, uns einzubringen, um uns unseren Lebensraum wiederzuholen. Wir tun es für uns selbst – und für die Zukunft unserer Kinder!
Der Wind frischt auf. Jetzt müssen wir die Segel hochziehen. Und das Schiff braucht einen Kapitän. Und weil das Schiff die Revolution ist, heißt der Captain Commandante. Und der bin ich.
Wir greifen da an, wo der Feind am schwächsten ist. Er hat keine Argumente – also machen wir Talk. Er hat keine Kultur – also Thema Kultur. Kulturdezernent Janssen hat das verstanden – und gekniffen (wie sein Führer, der schon seit 2007 vor mir kneift). Warum sollte er auch öffentlich den Offenbarungseid ablegen, solange es noch an irgendeinem Büffet was für lau und einen Sekt dazu in der Gesellschaft von Mittätern gibt?
Eingedenk der Münchener Revolution von Kulturschaffenden, die Bayern die Bezeichnung „Freistaat“ eingebracht hat, will ich die Befreiung Duisburgs so beginnen:
KULTUR IM KOLLAPS – Wahn und Sinn in Duisburg
Mit dem Autor Gerd Herholz, der das Literaturbüro Ruhr leitet und seit Jahrzehnten für engagiertes Schreiben steht, dem Sauerland-Attentäter Rolf Karling, der mit diesem Foto eine Ikone geschaffen hat, die nun im Brockhaus abgebildet ist, dem Kabarettisten Judas Thomas Kuhl, der zum Commandante und Oberbürgermeisterkandidaten wurde, um als Robin-Hood-Gestalt die Stadt ihren Bürgern zurückzugeben – und seinen Blues (Gitarre: Alexej Schulte, Blues-Harp: Walter Krebs) singen wird, der Jazz-Chanteuse und Autorin von „Avanti Popoloch“, Eva Kurowski und dem Duisburger Original Wolle Verbal, Wolfgang Neikes, der mit Gitarre und Klavier sein Duisburg-Lied und seinen Köpi-Song vorstellen wird. Andrea Huwer hat auf Dirty Old Town einen neuen Text „Duisburg Old Town“ geschrieben – eine Weltpremiere in Abwesenheit der Künstlerin, die in Bad Wildungen weilt – und da schon wieder zwei Songs geschrieben hat – große Kultur – als Politik – für lau – als Revolutions-Auftakt. Ein Abend, den niemand vergessen wird. Versprochen!
Drei Runden hat der Abend: Eingangs stelle ich mich als Commandante und Kandidat vor, um zu erklären, warum Kultur manchmal Skandal und manchmal Revolution – aber immer lebenswert ist – und wie das in Zukunft in Duisburg gehen soll, das Manifest des Commandante. Gleichzeitig ein neues Talk-Format jenseits von TV-Geschwätz nah an Sokrates. Dabei kann man dann auch schon ein paar spanische Revolutionskommandos und Schlachtrufe üben – Tequila nicht ausgeschlossen… Anschließend werden wir fünf (eine Faust für Duisburg) in einer Podiumsdiskussion darüber reden, wovon wir träumen, was nicht klappt, und was wir tun können, um dann in einer offenen Diskussion zu sehen, was wir konkret planen und wer was macht, wann und wo wir uns treffen – und einen zweiten Termin für den Fortgang dieser Diskussion festlegen.
Wir müssen was tun – und beginnen die Revolution mit einem großartigen Kultur-Event in einem Jazz-Keller – in der Gewißheit, dass die Götter uns dafür lieben werden…
Talk als sinnhafte handlungsorientierte Diskussion mit Wahlkampf als Woodstock
Viva la Revolution!
Viva Duisburg!
Venceremos!
Vamos!
Asta manana!