Konjunkturbericht der Niederrheinischen IHK: In allen Wirtschaftsbereichen mehr Optimismus
Die Stimmung in der Wirtschaft hat sich zum Sommer hin merklich aufgehellt. Wie die aktuelle Konjunkturumfrage der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve ergibt, sind die Signale aus den Unternehmen deutlich: höhere Auftragsbestände, Umsatzsteigerungen und verbesserte Kapazitätsauslastungen. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger: „Es bleiben aber Unwägbarkeiten. Ich nenne hier nur die Euro-Turbulenzen, die Entwicklung der Rohstoffpreise und die Lage der öffentlichen Haushalte.“
Nach der repräsentativen Befragung von rund 300 Betrieben (über 50.000 Beschäftigte) überwiegt erstmals wieder seit zwei Jahren das Konjunkturprädikat „gut“ gegenüber einer negativen Bewertung (22 : 13 %). Zwei Drittel der Betriebe sind zudem mit der wirtschaftlichen Situation immerhin „zufrieden“. Die konjunkturelle Besserung betrifft sowohl die Industrie als auch den Handel und das Dienstleistungsgewerbe. Gewachsen ist auch die Zuversicht: Auf jedes Unternehmen mit eher negativen Zukunftsaussichten (12 %) kommen drei, die mit einer weiteren Verbesserung der Geschäftslage rechnen (35 %). Damit steigt der IHK-Konjunkturklimaindex zum vierten Mal in Folge. Der Aufschwung setzt sich derzeit fort.
Ein deutliches Signal geht von den exportierenden Unternehmen aus. Die Nachfrage aus dem Ausland nimmt wieder zu. 30 % der Unternehmen gehen davon aus, dass die Auslandsumsätze im Laufe des Jahres noch weiter steigen. Nur noch knapp 8 % erwarten Rückgänge. Im Vorjahr betrug das Verhältnis noch 11 : 42 %. Der Export entwickelt sich wieder zum Konjunkturmotor. Voraussetzung ist eine weitere Stabilisierung der Auslandsmärkte. Positive Signale verzeichnet die Niederrheinische IHK auch für die Investitionen der Unternehmen. Einem Betrieb, der in diesem Jahr weniger investieren will (15 %), stehen zwei gegenüber, die ihre Investitionen ausweiten wollen (28 %). Auch hier ist dies der erste positive Saldo seit zwei Jahren.
Überraschend gut hat der Arbeitsmarkt bisher die Wirtschaftskrise überstanden, gestützt auch durch das Instrument der Kurzarbeit. Die Unternehmen halten so lange wie möglich an ihren Belegschaften fest. Dies gilt insbesondere angesichts des sich ausprägenden Fachkräftemangels. Für das laufende Jahr liegen die Betriebe mit voraussichtlich steigenden oder sinkenden Mitarbeiterzahlen in etwa gleich auf (18 : 17 %). Zwei Drittel gehen von unveränderten Zahlen aus. „Auch hier haben wir eine wichtige Marke erreicht. Wir benötigen aber noch mehr Schub, um Arbeitsplätze dauerhaft zu sichern und auch neue zu schaffen“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Dietzfelbinger.